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Zielbestimmungen der Wuppertaler Reichsfrauenkonferenz der SPD 1948

„[…] im Hinblick auf eine kommende Verfassung, in der bestimmte Grundrechte der Frau verankert sein müssen.“

  • Chapter
Zwischen „Nebenwiderspruch“ und „revolutionärem Entwurf“

Part of the book series: Frauen in Geschichte und Gesellschaft ((FGG,volume 40))

  • 72 Accesses

Zusammenfassung

Im ersten Kapitel erfolgte die Vorstellung einer Interviewreihe mit älteren Sozialdemokratinnen sowie die Problematisierung und Interpretation des aus der Interviewerfahrung resultierenden „Enttypisierungsschocks”. Die Auswertung der biographischen Schilderungen der befragten Frauen über ihren Zugang zur Sozialdemokratie der Nachkriegszeit und ein Vergleich mit Beiträgen zum Preisausschreiben „Wie bist du zum Sozialismus gekommen?” des Jahres 1948 ergab, dass frauenspezifische Diskriminierungserfahrungen in den untersuchten Schilderungen kein explizites Motiv politischen Engagements darstellen. Von prägender Kraft erwiesen sich demgegenüber vor allem engere Bezüge zu politisch aktiven Vätern, Müttern und anderen Personen der Sozialdemokratie bzw. nach 1945 in die Sozialdemokratie integrierte Organisationen. Vor diesem Hintergrund ist das Erleben des Nationalsozialismus bzw. dessen Folgen als Bedrohung elementarer, demokratischer Grundrechte von zentraler Bedeutung. Die eindeutig in den biographischen Zeugnissen auszumachende Aufbruchsstimmung der Sozialdemokratinnen nach 1945 galt der Schaffung einer stabilen Demokratie und bezieht aus dem Erleben des Nationalsozialismus und des Kriegsendes ihre Entschlossenheit.

Brief von Herta Gotthelf and Elisabeth Selbert vom 19.5.1948, AdsD PV 0117 A.

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Anmerkungen

  1. Vgl. Karin Gille/ Heike Meyer-Schoppa: Elisabeth Selbert and Herta Gotthelf — Erinnem and Vergessen. Vortrag auf dem Workshop der Historischen Kommission beim Parteivorstand der SPD: Biographische Ansätze in der Geschichtsschreibung über die Sozialdemokratie in der Nachkriegse-poche. Abgedruckt in: AvS-Informationsdienst Nr. 2/3 Dezember 2000, S. 11–14.

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  2. Im Protokoll sind Namen oft mit Fragezeichen vermerkt. In der Zeitschrift DER REGENBO-GEN erschien dagegen ein Artikel, in dem es heiBt: „Frau Prof. Karin Kock-Lindberg ist als Mini-ster ohne Portefeuille in das schwedische Kabinett eingetreten.” Sie sei die erste Frau als Ministerin in Schweden. Vgl. F K.: Ein neuer weiblicher Minister. In: DER REGENBOGEN, Heft 7 Juli 1947, S. 20.

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  3. In der GENOSSIN erschien dagegen ein Artikel, in dem der Name der Ministerin Fanny Jensen und nicht Hanni Jensen lautet. Siehe: Ella Goldstein (aus der holländischen sozialistischen Frauen-zeitschrift „Wir Frauen“): Fanny Jensen, Dänemarks Minister für Frauenfragen. In: GENOSSIN Nr. 9 November 1948, S. 155f.

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  4. Mit dieser Formulierung umscbreibt Enderle die geringere Bedeutung von Erwerbstätigkeit vor der Währungsreform für die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern im Gegensatz zur sogenannten ‘erweiterten Hausarbeit’ durch Tauschhandel, Hamsterfahrten, Feldstoppeln etc.. Vgl. z.B.: Doris Schubert: Hausarbeit als Überlebensarbeit. Krisenbewältigung auf Kosten der Frauen. In: Doris Schubert und Annette Kuhn (Hg): Frauen in der deutschen Nachkriegszeit. Band 1: Frauenarbeit 1945–1949, Quellen und Materialien, Düsseldorf 1984, S. 32–70.

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  5. Edwin Möhrke: Die Tage der roten Herzen. In: HANNOVERSCHE PRESSE, Seite der Frau, vom 11.9.1948, AdsD PV 04108.

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  6. Die Autorin beschreibt sich selbst als Neuling und gibt an: „Mit 32 und 35 und 38 Jahren ist man jung für die Frauenarbeit.” Marta Klages, Langelsheim: Am Rande des Geschehens. Eine Genossin erlebt Wuppertal. In: GENOSSIN Nr. 9 November 1948, S. 168f.

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  7. Edwin Möhrke: Die Tage der roten Herzen. In: HANNOVERSCHE PRESSE, Seite der Frau, vom 11.9.1948, AdsD PV 04108.

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  8. Renate Genth: Die Frauen in der SPD: Ambivalenter Egalitarismus. In: Dies. u.a.: Frauenpolitik und politisches Wirken von Frauen im Berlin der Nachkriegszeit 1945–1949, Berlin 1996, S. 124–133.

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Meyer-Schoppa, H. (2004). Zielbestimmungen der Wuppertaler Reichsfrauenkonferenz der SPD 1948. In: Zwischen „Nebenwiderspruch“ und „revolutionärem Entwurf“. Frauen in Geschichte und Gesellschaft, vol 40. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-508-4_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-508-4_3

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0485-4

  • Online ISBN: 978-3-86226-508-4

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