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Institutionalisierte Grenzziehungen in Studium und Forschung

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Book cover Zur Herstellung epistemischer Autorität

Part of the book series: Soziologische Studien ((SST,volume 30))

  • 39 Accesses

Zusammenfassung

Vor dem theoretischen Hintergrund der Grenzziehungsarbeit, den ich im ersten Kapitel ausgeführt habe, gehe ich in diesem und den folgendem Kapiteln „argumentativen Narrationen”239 der Interviewten in Bezug auf das von ihnen vertretene Wissenschaftsverständnis nach. Gieryn (1994, 1999a) widmet sich Grenzziehungsprozessen, um aufzuzeigen, wie Kriterien zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaft etabliert werden. Auch ich betrachte Herstellungsprozesse von Grenzen, allerdings mit einem verschobenen Blickwinkel. In diesem Kapitel geht es zunächst um diejenigen innerdisziplinären Grenzziehungen, die sich auf institutionalisierte Strukturen der Physik in Studium und Forschung beziehen. Anhand der Interviewanalysen kann aufgezeigt werden, dass Unterschiede zwischen Undergraduate- und Graduate-Studium sowie zwischen theoretischer und experimenteller Physik für das Wissenschaftsverständnis der Physik von Relevanz sind. Aufgrund von Betrachtungen der institutionalisierten Strukturen an der Waterside University sowie der unterschiedlich hohen Anteile von Frauen und Männern in den genannten Ausbildungsphasen bzw. Teilbereichen physikalischer Forschung können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden: Beginnend mit diesem Kapitel wird anhand der Analyse des Interviewmaterials aufgezeigt werden, dass das Wissenschaftsverständnis von der Physik vielfältig ist und nicht als ein einheitliches, monolithisches verstanden werden kann. Gestützt wird diese Vielfalt durch unterschiedlichste institutionelle Strukturen in Ausbildung und Forschung.

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Literatur

  1. Auch Erlemann (2001) findet im Rahmen einer empirischen Studie an einer österreichischen Universität, dass sich Physikerinnen den zwei „Lagern‟ der theoretischen und der experimentellen Physik zuordnen.

    Google Scholar 

  2. Kaisers (2001) Anliegen ist es darüber hinaus, zu zeigen, dass auch die theoretische Physik als eine kulturelle Praxis verstanden werden kann.

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  3. Knorr Cetina (1981) beschreibt dies auch als „Kontingenz‟ des Forschungsalltags.

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  4. Erlemann (2001, 111–114) betrachtet die Experimentalphysik und die theoretische Physik im Kontext einer Untersuchung des Physikstudiums in Österreich ebenfalls als Subdisziplinen der Physik, deren Forschungsalltag und Arbeitsweisen sich voneinander unterscheiden. Dies führe zu unterschiedlichen Berufsbildern, „in denen unterschiedliche Neigungen erwünscht und verschiedene Fähigkeiten erwartet‟ würden.

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  5. Erlemann (2001, 111–114) findet in ihrer Studie zur Wissenschaftskultur der Physik im universitären Lehrkontext ebenfalls die Tendenz, dass Grenzziehungen zwischen theoretischer und experimenteller Physik zu einer hierarchisierenden Anordnung fuhren, innerhalb derer theoretische Physik höher bewertet wird als experimentelle Physik.

    Google Scholar 

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© 2004 Centaurus Verlag & Media UG

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Lucht, P. (2004). Institutionalisierte Grenzziehungen in Studium und Forschung. In: Zur Herstellung epistemischer Autorität. Soziologische Studien, vol 30. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-505-3_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-505-3_4

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0514-1

  • Online ISBN: 978-3-86226-505-3

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