Zusammenfassung
Die Zunahme des gesellschaftlichen Umsatzes von Bildern, deren universelle Verfügbarkeit und die Einführung des Internets gaben der Auseinandersetzung über die Bebilderung gegenwärtiger wie vergangener Wirklichkeiten seit den 1990er Jahren eine neue Motivation und Dynamik.13 Wissenschaften unterschiedlicher Provenienz reagierten auf die Allgegenwart und die — wie ein Buchtitel als These postuliert — „neue Macht der Bilder“.14 Von verschiedenen Disziplinen wurde ein Paradigmenwechsel eingefordert, durch den Visualität als zentrale Kategorie einen herausgehobenen Stellenwert innerhalb der wissenschaftlichen „community“ erhalten sollte. Die beiden zentralen Protagonisten der angestrebten wissenschaftlichen „Wende zum Visuellen“, der Anglist William J. T. Mitchell und der Kunsthistoriker Gottfried Boehm, agierten allerdings mit unterschiedlicher Motivation und unterschiedlichen Zielsetzungen. Mitchells Forderung nach einem extensiven „pictorial turn“ (1992) geht davon aus, dass es für eine adäquate Auseinandersetzung mit den Bildern nicht mehr ausreichen würde, sich auf die kanonisierten Werke der Kunst zu konzentrieren. Gefragt sei „vielmehr eine breite, interdisziplinäre Kritik, die auch parallele Anstrengungen in anderen Bereichen berücksichtigt“, beispielsweise auch die Rolle des Films in einer visuellen Kultur.15
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Hamann, C. (2007). Das Foto als Medium des kollektiven Gedächtnisses. In: Visual History und Geschichtsdidaktik. Reihe Geschichtswissenschaft, vol 53. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-495-7_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-495-7_2
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0687-2
Online ISBN: 978-3-86226-495-7
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