Zusammenfassung
Ein südafrikanischer Richter hat kürzlich die Aufgaben der drei Sektoren gesellschaftlich wirksamen Handelns in einer modernen marktwirtschaftlichen Gesellschaft unvergleichlich prägnant charakterisiert:
„Der erste Sektor, der Staat, wacht darüber, was erlaubt und was unerlaubt ist. Der zweite Sektor, die Wirtschaft, wacht darüber, was erfolgreich und was nicht erfolgreich ist. Der dritte Sektor wacht darüber, was gerecht und was ungerecht ist.“
Ist diese Charakterisierung zutreffend, und dies sei hier einmal unterstellt, so folgt daraus, daß die drei Sektoren prinzipiell unterschiedlichen Handlungsmaximen zu folgen haben. Management, eine typische Handlungsmaxime des Wirtschaftssektors, könnte demgemäß nicht, oder jedenfalls nicht ohne weiteres, für den Dritten Sektor als solche angenommen werden. Dies scheint dem traditionellen Selbstverständnis des Sektors in hohem Maße zu entsprechen, in dem Management geradezu als Unwort empfunden wurde. Seit einiger Zeit hat es sich indes zum Zauberwort gewandelt, um angesichts abnehmender Subventionen und eines sich erheblich verstärkenden Wettbewerbs um Spenden und Erlöse aus Dienstleistungen die eigene Organisation am Leben zu erhalten.
In Anlehnung an einen Beitrag für den Verein Aktive Bürgerschaft Münster
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Literatur
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Strachwitz, R.G. (2000). Management und Nonprofit-Organisationen — von der Vereinbarkeit von Gegensätzen. In: Grenzdörffer, K., Biesecker, A., Elsner, W. (eds) Vielfalt und Interaktion sozioökonomischer Kulturen. Institutionelle und Sozial-Ökonomie. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-494-0_12
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