Zusammenfassung
Prinzipiell werden zwei große Themengebiete von dem Leitbild „sustainable development” angesprochen: Die Grundbedürfnisbefriedigung heutiger Generationen (intragenerationelle Gerechtigkeit) und der Umgang mit der Umwelt im Interesse zukünftiger Generationen (intergenerationelle Gerechtigkeit)1. Die Anwendung der neoklassischen Theorie hinsichtlich dieser Fragestellungen ist eigentlich hinfällig, da von der orthodoxen Wirtschaftstheorie die „Fragen der Verteilungsgerechtigkeit, […] der Gerechtigkeit in den internationalen Austauschbeziehungen kategorial ausgeschlossen und die bestehenden politisch-ökonomischen Verhältnisse in den kapitalistischen Gesellschaften und zwischen den Nationen gerechtfertigt” werden2. Somit wird etwa die Notwendigkeit der Grundbedürfnisbefriedigung heutiger Generationen in der neoklassischen Theorie nicht thematisiert. Es existieren nur Ansätze mit neoklassischen Grundprinzipien, die auf die Entwicklungsproblematik übertragen werden, wie etwa die sogenannte „engine-of-growth”-These, also der Glaube an exportinduziertes Wachstum. Dieses Konzept wird z.B. von der Brundtland Kommission in Verbindung mit der Forderung nach steigenden Wachstumsraten in Entwicklungsländern, aber auch in Industrieländern vertreten3. Im folgenden soll nicht weiter auf diese schon bekannte und viel diskutierte These eingegangen werden. Es ist aber festzuhalten, daß für die neoklassische Sichtweise von „sustainable development” neben der Forderung nach einem umweltverträglichen Entwicklungspfad weiterhin dem Ziel Wirtschaftswachstum Priorität gegeben wird4.
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Knogge, T. (1998). Der neoklassische Ansatz. In: Sustainable Development in der Neoklassik und im Institutionalismus. Reihe Wirtschaftswissenschaften. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-478-0_3
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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