Zusammenfassung
Rationale Vollzugspolitik sollte so angelegt sein, daß sich ihre Orientierungspunkte auf folgende Bereiche beziehen:
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erstens: das Vollzugsziel,
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zweitens: die Verhältnisse, die im aktuellen Vollzug zu beobachten sind sowie ihre Entwicklungsaussichten,
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drittens: die Akzeptanz, die die durchgeführte bzw. geplante Vollzugspolitik in der Bevölkerung findet.
Vernachlässigt man den Punkt 3 muß man in Kauf nehmen, daß der Bürger den Staat und seine Vollzugspolitik nicht versteht und evtl. ablehnt. Gegen den Willen der Bevölkerung läßt sich effektive Vollzugspolitik, zu der auch die Entlassenenhilfe gezählt werden sollte, auf Dauer jedoch kaum sinnvoll gestalten.
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Anmerkungen
Während im Jahr 1970 erst ca. 500 Mio. DM für den Vollzug in den 11 Bundesländern aufgebracht wurden, waren es 4 Jahre nach Inkrafttreten des Strafvollzugsgesetzes (1980) immerhin schon 1,67 Milliarden DM (Vgl. Schwind, H.-D., in: Schwind, H.-D./Steinhilper, GVBöhm, A. (Hrsg.): 10 Jahre Strafvollzugsgesetz — Resozialisierung als alleiniges Vollzugsziel?, Heidelberg 1988, S. 14.
Für die entsprechende Entwicklung z.B. in Niedersachsen vgl.: Schwind, H.-D.: Zu den Ergebnissen der niedersächsischen Justizpolitik in den letzten vier Jahren, in: Nds. Rechtspflege Nr. 3 vom 15.3.1982, S. 49 ff.
Verf. hielt die ursprüngliche Konzeption (teilweise in Übereinstimmung mit dem Jubilar) für problematisch: vgl. dazu. Schwind, H.-D.: Zur Zukunft der Sozialtherapeutischen Anstalt. Was soll (kann) aus der Sozialtherapeutischen Anstalt werden?, in: NStZ, Heft 4, 1981, S. 121 ff;
Überblick bei Rotthaus, K. P.: Die sozialtherapeutische Anstalt in: Schwind, H.-D./Blau, G. (Hrsg.): Strafvollzug in der Praxis, Berlin 1988, S. 87–89;
vgl. auch Weis, H: Zehn Jahre sozialtherapeutische Arbeit mit jugendlichen und heranwachsenden Straftätern im Rudolf-Sievert-Haus der Jugendanstalt Hameln, in ZfStrVo 1991, S. 277 ff; zur »Sozialtherapie der 90er Jahre« vgl. Egg, R., (Hrsg.), KrimZ, Heft 7.
Vgl. dazu Schwind, H.-D.: Strafvollzug in der Konsolidierungsphase, in: ZfStrVo, Heft 5/1988, S. 259 ff.
Vorbehalten werden sollte eine Haftraumreserve, die sich aus der um 10% erhöhten Höchstbelegung der letzten drei Jahre errechnet (so Schwind, H.-D. in Schwind, H.-D./Böhm, A., Kommentar zum Strafvollzugsgesetz, 2. Aufl. Berlin 1991, Rdn. 4 zu § 146.
Vgl. dazu Schwind, H.-D.: Zur Neuordnung der Regelung der Vollzugslockerung i.S. einer Gesamtkonzeption, in: Weisser Ring(Hrsg.): Risikoverteilung zwischen Burger und Staat, 1990, S. 57 ff.
Vgl. dazu Schwind, H.-D.: Die Lawine der Gewalt wird größer, wenn nicht bald etwas passiert, in FAZ-Sonntagszeitung vom 29.8.1993, S. 4.
Dazu Schwind, H.-D.: Das organisierte Verbrechen als unterschätzte kriminalpolitische Herausforderung, in: FS für Remmers 1995; Schwind, H.-D./Steinhilper, G./Kube, E. (Hrsg.): Organisierte Kriminalität, Heidelberg 1987.
Vgl. zB. Kichel, C./Froessinger, J.: Hafturlaub — Freibrief für neue Verbrechen? in: Reader’s Digest 9/1992, S. 45 ff; Weisser Ring 4/89 S. 1; »Staat muß für Schäden durch Hafturlaub und Freigänger einstehen«.
Vgl. dazu Schwind, H.-D.: »Rationale« Kriminalpolitik als Zukunftsaufgabe, in: FS für Blau, Berlin 1985, S. 573 ff
GroBkelwing, G.: Schulische und berufliche Bildung, in: Schwind, H.-D./Blau, G.: Strafvollzug in der Praxis, Berlin 1976, S. 297 ff.
Vgl. dazu Schwind, H.-D.: Vom Sinn der Strafe und vom (Ziel) Zweck des (Strafvollzuges), in: Bew Hi 1981, S. 352ff.
So auch die (Anti)Gewaltkommission der Bundesregierung: vgl. Schwind, H.-D./Baumann, J. et al. (Hrsg.): Ursachen, Prävention und Kontrolle von Gewalt, Berlin 1990.
Vgl. dazu bereits Schwind, H.-D./Best, P.: Alte und neue Wege der Entlassenenhilfe, in: Zeitschrift fur Strafvollzug und Straffalligenhilfe Heft 1, 1981, S. 4 ff.
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Schwind, HD. (1995). Orientierungspunkte der (Straf-)Vollzugspolitik. In: Müller-Dietz, H., Walter, M. (eds) Strafvollzug in den 90er Jahren. Studien und Materialien zum Straf- und Maßregelvollzug. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-475-9_15
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0029-0
Online ISBN: 978-3-86226-475-9
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