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Solferino. Zur literarischen Rezeption der Schlacht im 19. Jahrhundert

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Part of the book series: Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte ((NMW,volume 20))

Zusammenfassung

Jedes große historische Ereignis findet seinen Niederschlag in der schönen Literatur, so auch die grausame Schlacht von Solferino. Die normativen Gattungsgrenzen werden auch hier eingehalten. Die Lyrik — verstanden als Selbstaussprache eines entgrenzten und enthusiasmierten Ichs — tut subjektives Empfinden kund, ist also hinsichtlich der Kriegsthematik im weitesten Sinne Erlebnis- oder Bekenntnislyrik. Die Romane haben den Anspruch, in der narrativen Ausbalancierung von Fakten und Fiktion eben nicht „zu zeigen, wie die wirklichen Dinge sind, sondern zu zeigen, wie die Dinge wirklich sind“ (Bertolt Brecht). Angesichts der bescheidenen Ausbeute, die eine intensive Suche nach literarischen Erzeugnissen des 19. Jahrhunderts über die Schlacht von Solferino zutage fördert, stellt sich bald Ernüchterung ein: Solferino ist kaum Gegenstand der literarischen Rezeption. Es existieren einige Gedichte und ein Roman, Bertha von Suttners Die Waffen nieder! Zwei weitere Romane sind verschollen bzw. nicht auffindbar. Darüber hinaus haben sich zwei Autoren autobiographisch Solferino gewidmet, Henri Dunant, der die Schlacht als Tourist beobachtete, und Albert Guzman, der sie als Soldat erlebte.

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Anmerkungen

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Wolfgang U. Eckart Philipp Osten

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Tebben, K. (2011). Solferino. Zur literarischen Rezeption der Schlacht im 19. Jahrhundert. In: Eckart, W.U., Osten, P. (eds) Schlachtschrecken — Konventionen. Neuere Medizin- und Wissenschaftsgeschichte, vol 20. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-459-9_9

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  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

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