Zusammenfassung
Diese Worte stammen angeblich von der prominentesten spanischen Mystikerin des 16. Jahrhunderts Teresa von Avila, auch Theresia von Jesu genannt Sie wurden von einem Zeitzeugen aufgeschrieben, der die Ordensreformerin 1582 auf ihrer Reise nach Burgos begleitete, wo die letzte der von ihr persönlich vorgenommenen Stiftungen für die Unbeschuhten Karmelitinnen durchgeführt wurde. Derselbe Zeitzeuge hat auch die folgenden Worte aus dem Mund der Nonne, die schon zu ihren Lebzeiten als Heilige verehrt wurde, überliefert: “Der Name Theresia von Jesu ist mächtig” (ebda., S. 412).
Der Mensch ist ganz natürlich Dachdecker oder was ihn beschäftigt, nur nicht im Zimmer allein. (B. Pascal: Gedanken, Fgt. 90)
Wissen Sie, mein Vater, man hat mir in meinem Leben drei Lobsprüche erteilt. Man sagte, daß ich klug, heilig und schön sei. Von diesen drei Lobsprüchen glaubte ich zwei und meinte, sie zu verdienen. Ich glaubte, daß ich klug und schön sei; das war eine große Eitelkeit. Aber wenn man mir sagte, daß ich tugendhaft und heilig sei, erkannte ich immer die darin liegende Täuschung. Daher mußte ich nie die Einwilligung in einen solchen Gedanken beichten, und kein Lob dieser Art flößte mir eitlen Ruhm ein. (Theresia von Jesu.: Bd. 2, S. 413 f)
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Literatur
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Ernst, U.M. (1995). Selbsterkenntnis als Selbstpreisgabe im Namen einer höheren Liebe. In: Rationalität, Gefühl und Liebe im Geschlechterverhältnis. Soziologische Studien. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-452-0_13
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