Zusammenfassung
Eines der hervorstechenden Ergebnisse der hier vorgelegten Untersuchung ist die Tatsache, daß auch bei Jugendlichen, die erstmals wegen einer Sexualstraftat beschuldigt werden, keine größere Sorgfalt oder Systematik bei der Begutachtung angewandt wird. In der Praxis zeigt sich, daß manche dieser Jugendlichen auch schon im nicht strafmündigen Alter sexuell übergriffig gewesen sind und daß viele Akteure wie z. B. die Jugendhilfe diesem Phänomen relativ ratlos gegenüber stehen, weil sich nur wenige Institutionen finden, die diesen Jugendlichen Erziehung und auch Therapie bzw. Krankenbehandlung angedeihen lassen können. Möglicherweise wären bei früherer therapeutischer Intervention einige der hier zur Begutachtung gekommenen Delikte verhinderbar gewesen. Darüber hinaus stellen sich nach der Begutachtung die Frage des adäquaten Umgangs mit dem jeweiligen Täter und die Frage der Prognose.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 Centaurus Verlag & Media UG
About this chapter
Cite this chapter
Fegert, J.M. (2006). Mängel in der Diagnostik und Begutachtung und Mängel im therapeutischen Angebot für jugendliche Sexualstraftäter bedingen sich gegenseitig. In: Psychiatrische Begutachtung in Sexualstrafverfahren. Schriften zum Jugendrecht und zur Jugendkriminalität, vol 7. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-448-3_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-448-3_8
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0633-9
Online ISBN: 978-3-86226-448-3
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)