Zusammenfassung
Die heutige feministische Bewegung der U.S.A. entstand während der 1960er Jahre hauptsächlich im Gefolge der Bürgerrechts- und Studentenbewegungen, von denen sie sich um 1967 abspaltete. Ein solcher Vorgang fand nicht zum ersten Mal statt: auch Mitte des 19. Jahrhunderts hatte sich die Suffragettenbewegung aus dem Abolitionismus herausgebildet. In ihrem Einsatz für die Emanzipation der Sklaven überraschten weiße Frauen sich selbst und andere mit Fähigkeiten, die ihnen niemand zugetraut hatte, sammelten organisatorische Erfahrung und erlangten das Selbstbewußtsein, in der Öffentlichkeit aufzutreten. Damit stießen sie an die Grenzen ihrer Handlungsfreiheit, die durch das viktorianische Frauenbild eingeschränkt war. “Yes, white women would be called upon to defend fiercely their rights as women in order to fight for the emancipation of Black people.” (A. Davis 1981:39). Erstmals in der Lage, in Analogie zur Rechtlosigkeit der Afroamerikanerinnen ihre eigene Unterdrückung zu formulieren, waren die weißen Frauenrechtlerinnen schließlich bitter enttäuscht, daß ihr Kampf um das Wahlrecht für die schwarze (männliche) Bevölkerung nicht mit dem Wahlrecht für Frauen entlohnt wurde. Sie beschlossen daher, ihren Kampf zukünftig getrennt von der schwarzen Emanzipationsbewegung zu führen.1 Doch ihr Erfolg war begrenzt: Trotz einiger Fortschritte und des stetig wachsenden Selbstbewußtseins der Frauen sollte es noch bis 1920 dauern, bis das Wahlrecht für Frauen eingeführt wurde, und mit dem Erreichen des 19. Verfassungszusatzes hatte sich der Impetus der Frauenbewegung weitgehend erschöpft. (Cf. hier wie im folgenden Giddings 1984; A. Davis 1981; Norton 1976; S. Evans 1977, 1990)
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Schwenk, K. (1996). The Literary Is The Political — Revision der Literaturkritik durch die Feminist Critique. In: Politik des Lesens. Frauen. Männer. Geschlechterverhältnisse. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-446-9_3
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