Skip to main content

Die Überlebenden Zehn Verfolgungsschicksale — zehn Entschädigungsverfahren

  • Chapter
Book cover Nicht Wieder Gut Zu Machen

Part of the book series: Studien und Materialien zum Rechtsextremismus ((SMR))

  • 34 Accesses

Zusammenfassung

Kennzeichnend gerade fürdie Entschädigungsverfahren psychisch geschädigter Verfolgter war es, daß sich in ihnen ein erhebliches Spannungsfeld aufbaute: Auf der einen Seite standen die Verfolgten mit ihren extremtraumatischen Erfahrungen, Erinnerungen und subjektiv empfundenen Leiden — auf der anderen Seite Entschädigungsorgane und medizinische Gutachter, die gehalten waren, die gesetzlichen Bestimmungen zu realisieren und psychisches Leid in “objektive” Tatbestände zu übersetzen. Sicht- und nachvollziehbar wird dieses Spannungsfeld, wenn man — in einer qualitativen Analyse von Einzelfäen — die Eigenangaben der Antragsteller (über ihr Leben vor der Verfolgung, ihre traumatischen Erlebnisse und psychischen Symptome) mit jenen Befunden kontrastiert, zu denen die Entschädigungsorgane gelangten.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

eBook
USD 24.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 32.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Zit. nach: Substantiierter Antrag von Herrn B. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 24. Oktober 1954, S. 2.

    Google Scholar 

  2. “Denn es ist die Arbeit, mit der die meisten Menschen ihren Lebenssinn ganz eng verknüpft haben… Sie haben in ihrer Vorstellungswelt ihre Bedürfhisse, Wünsche, Ansprüche, Gefühle und Interessen ganz eng mit ihrer Arbeit verbunden. Arbeit ist das Zentrum ihres Realitätsverständnisses und ohne Arbeit wird ihre Einbindung in die gesellschaftliche Wirklichkeit entscheidend gelockert.” Zit. nach: Thomas Leithäuser/ Birgit Volmerg: Psychoanalyse in der Sozialforschung. Eine Einfuhrung. Opladen 1988, S. 61.

    Book  Google Scholar 

  3. Zit. nach: Eidesstattliche Erklärung von Frau R. vom 5.1.1972, in: Urteil des 8. Zivilsenats des Oberlandesgerichts Frankfurt vom 5. Februar 1974, Az.: 8 U 114/73 — E -.

    Google Scholar 

  4. Zit. nach: “Schilderung des Verfolgungsvorganges” von Frau A. als Anlage an ihren Mantelantrag vom 19.8.1955.

    Google Scholar 

  5. Andere jüdische Verfolgte, die sich durch Flucht der deutschen Verfolgung zu entziehen suchten, berichteten nach dem Krieg, daß sie immer wieder denunziert worden wären und deshalb jeden Kontakt zu der polnischen Bevölkerung gemieden hätten. Vgl. dazu die Schilderung zweier späterer Auschwitzhäftlinge in: Gideon Greif: wir weinten tränenlos. Augenzeugenberichte der jüdischen “Sonderkommandos” in Auschwitz, Köln 1995, S. 55.

    Google Scholar 

  6. Zit. nach: Entschädigungsakte von Herrn K., Entschädigungsbehörde Darmstadt, Az.: D/42181/18(A)DP/Kal; Psychiatrisches Fach- und vertrauensärztliches Gutachten vom 27.2.1962, S. 1.

    Google Scholar 

  7. Zit. nach: Substantiierter Antrag von Herrn K. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 28. April 1958, S. 1.

    Google Scholar 

  8. Majdanek und Auschwitz waren beides Lager, in denen Menschen gezielt und mit Hilfe industrieller Methoden ermordet wurden — Todesfabriken, in denen Hunderttausende (vor allem Juden, Sinti und Roma) spurenlos vernichtet wurden. Zum spezifischen Charakter der Vernichtungslager vgl. u.a.: Wolfgang Sofsky: Die Ordnung des Terrors, a.a.O., S. 296–314; Adalbert Rückerl(Hrsg.): NS-Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse (Belzec, Sobibor, Treblinka, Chelmno), München 1979.

    Google Scholar 

  9. Vgl. dazu die ausführliche Darstellung von Oliver Sacks: Stumme Stimmen. Reise in die Welt der Gehörlosen, Reinbek bei Hamburg 1995.

    Google Scholar 

  10. Entschädigungsakte von Herrn K., a.a.O., Schreiben vom 3. Januar 1970.

    Google Scholar 

  11. Zwar stellten die NS-Machthaber immer wieder Überlegungen an, eine generelle Dienstverpflichtung für Frauen zu erlassen; schlußendlich aber verzichtete man darauf, weil “durch allzu scharfe Behandlung arbeitsunwilliger Frauen eine ungünstige Beeinflussung der Volksstimmung” befürchtet wurde. So das Reichsarbeitsministerium 1941, zit. nach: Harald Focke/ Uwe Reimer: Alltag unterm Hakenkreuz. Wie die Nazis das Leben der Deutschen veränderten, Reinbek bei Hamburg 1979, S. 164 f.

    Google Scholar 

  12. Vgl. dazu: Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen vom 1.9.1939, in: Reichsgesetzblatt I, 1939, S.1683; Martin Broszat: Der Staat Hitlers. Grundlegung und Entwicklung seiner inneren Verfassung, München 1981, S. 418 f.

    Google Scholar 

  13. Zit. nach: Antrag von Frau M. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 28.12.1949, S. 1 und 2.

    Google Scholar 

  14. “Die Verdrängung aus der Wirtschaft forderte den Emigrationswillen, aber die Ausplünderung durch Vermögenskonfiskation und ruinöse Abgaben hemmte die Auswanderungsmöglichkeiten. Kein Immigrationsland ist an verarmten Einwanderern interessiert…”, zit. nach: Wolfgang Benz: Das Exil der kleinen Leute, in: Das Exil der kleinen Leute. Alltagserfahrungen deutscher Juden in der Emigration hrsg. von Wolfgang Benz, München 1991, S. 24. Alle emigrationswilligen Juden hatten an das Deutsche Reich eine “Reichsfluchtsteuer” zu zahlen und erhielten zudem die Auflage, Devisen nur in geringem Maße auszuführen. 1938 dann wurde auch das inländische Vermögen von Juden erfaßt, so daß diese -wollten sie ausreisen — mit zusätzlichen Steuern belastet werden konnten.

    Google Scholar 

  15. Zit. nach: Substantiierter Antrag von Herrn L. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 19. April 1965, S. 2.

    Google Scholar 

  16. Zit. nach: Substantiierter Antrag von Herrn L. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 19. April 1965, S. 2.

    Google Scholar 

  17. Zit. nach; Substantiierter Antrag von Frau S. E. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 6.9.1957, S. 1.

    Google Scholar 

  18. Zit. nach: Substantiierter Antrag von Herrn Z. auf Entschädigung wegen Schaden an Körper und Gesundheit vom 13.2.1964, S. 1.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2000 Centaurus Verlag & Media UG

About this chapter

Cite this chapter

Schmeling, A. (2000). Die Überlebenden Zehn Verfolgungsschicksale — zehn Entschädigungsverfahren. In: Nicht Wieder Gut Zu Machen. Studien und Materialien zum Rechtsextremismus. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-439-1_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-439-1_6

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0267-6

  • Online ISBN: 978-3-86226-439-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics