Zusammenfassung
Die vorangegangenen Kapitel des Teils B richteten den Blick nahezu ausschließlich in die Geschehnisse in der Vergangenheit und zeitweise auf deren Auswirkungen auf die Gegenwart. Viel Traumatisches, Verletztes, auch Zerstörtes kam dabei zutage. Dennoch darf nicht übersehen werden, daß die interviewten Frauen Überlebende eines Kindheitsdramas sind. Trotz der harten Zeiten, der Sorgen und der Ängste haben die meisten Frauen, die wir interviewt haben, sich ein notwendiges Maß an Lebenswillen, sogar Zuversicht und Optimismus bewahrt bzw. neu entwickelt. Sie sind sich bewußt, daß sie Dinge überlebt und bewältigt haben, über die viele andere Menschen nicht einmal zu sprechen wagen. Aus dieser Sicht der eigenen Fähigkeiten und aus dem Bewußtsein heraus, daß sie — häufig mit Hilfe einer Therapie oder Selbsthilfegruppe — den Opferstatus aufzugeben und ihr Leben bewußt zu modellieren in der Lage sind, entwickeln viele Frauen allmählich Perspektiven für eine selbstbestimmte, den eigenen Bedürfnissen entsprechende Lebensgestaltung. Unser Eindruck ist, daß viele Frauen allmählich auf dem Weg dahin sind, sich Lebensfreude und das Recht auf eigene Bedürfnisse zu gestatten, und nun allmählich beginnen, beides auszuprobieren.
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Ritter, S., Koch, F. (1995). Sich von der Vergangenheit lösen — Zukunftsperspektiven und -wünsche. In: Lebenswut — Lebensmut. Frauen · Gesellschaft · Kritik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-431-5_15
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-89085-995-8
Online ISBN: 978-3-86226-431-5
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