Zusammenfassung
Havva (im Folgenden H.) ist in Deutschland geboren und hat zwei Geschwister (zwei jüngere Brüder), die ebenfalls in Deutschland geboren wurden. Mit fünf Jahren wurde sie in die Türkei zu ihrem Großvater gebracht, da ihre Eltern kurze Zeit später zurückkehren wollten. In der Türkei durchlief sie die fünfjährige Grundschule und kam mit zehn Jahren wieder nach Deutschland zu ihren Eltern, die ihre ursprünglichen Rückkehrpläne verworfen hatten. H. ist 25 Jahre alt, geschieden und studiert Anglistik und Islamwissenschaften. Sie lebt in einer Wohngemeinschaft.
Im Gespräch entstandene Pausen werden durch drei Punkte, Auslassungen von Sätzen seitens der Interviewerin durch drei Punkte in eckigen Klammern kenntlich gemacht. Die wortwörtlich transkribierten Interviews sind in vollständiger Gesamtlänge in der gleichnamigen Diplomarbeit nachzulesen (Gölbol, Y. (2006): Lebenswelten türkischer Migrantinnen der dritten Einwanderergeneration. Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Freiburg i.Br.)
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Literatur
„Das Alevitentum geht auf die schiitische Hauptströmung zurück, hat aber mit der schiitischen Ausprägung, wie sie sich im Iran repräsentiert, nur wenig gemeinsam. Zu den Gemeinsamkeiten gehört, dass nur der Cousin und Schwiegersohn des Propheten Mohammeds, der Kalif Ali, als dessen rechtmäßiger Nachfolger in der religiösen Führung der Gemeinde anerkannt wird. Sowohl von der schiitischen Hauptströmung als auch von orthodoxen Sunniten werden die Aleviten aufgrund ihrer eigenständigen religiösen Praxis angefeindet. Auch sie selbst grenzen sich gegenüber dem schiitischen Islam […] dezidiert ab. Etwa 25–30% der Muslime in der Türkei ordnen sich dem Alevitentum zu“ (Karakaşoğlu-Aydin, 1999: 35). Auch innerhalb der alevitischen Religionsgemeinschaft existieren weitere Differenzierungen, da es z.B. arabisch oder türkisch verwurzelte Aleviten in der Türkei gibt, die sich untereinander auch wieder in verschiedene Gruppierungen teilen. Weiterführende Literatur hierzu: Karakaşoğlu-Aydin, Y.: Muslimische Religiosität und Erziehungsvorstellungen. Frankfurt a.M. 1999
Kehl-Bodrogi, K.: Die Kizilbaş/ Aleviten. Untersuchungen über eine esoterische Glaubensgemeinschaft in Anatolien. Berlin 1988
Pfluger-Schindlbeck, I.: Achte die Älteren, liebe die Jüngeren: Sozialisation türkisch-alevitischer Kinder im Heimatland und in der Migration. Frankfurt a.M. 1989.
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Gölbol, Y. (2007). Vier Lebensentwürfe junger Migrantinnen türkischer Herkunft. In: Lebenswelten türkischer Migrantinnen der dritten Einwanderergeneration. Migration * Minderheiten * Kulturen, vol 3. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-430-8_6
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