Zusammenfassung
Die Ergebnisse der Kapitel II und III legen es nahe, die Situation von Jugendlichen in einem dreidimensionalen “Ressourcenraum” darzustellen. Ein solcher Raum würde die sozialen und ökologischen Ressourcen von Jugendlichen abbilden und könnte die folgenden Dimensionen haben (Abb. 17):
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Auf der sozialen Dimension werden Bidingungen zusammengefaßt, die von großer Bedeutung für die sozialen Startchancen von Jugendlichen sind. Das sind in erster Linie die Schul- bzw. Berufsausbildung, die sozialen Positionen der Eltern und die Staatsangehörigkeit bzw. die ethnische Zugehörigkeit. Diese Bedingungen lassen sich zusammenfassen und können als das “soziale Kapital” von Jugendlichen bezeichnet werden.14 Der Begriff “Kapital” ist durchaus sinnvoll, denn er verweist darauf, daß die damit bezeichneten sozialen Güter auch einsetzbar sind, sich investieren lassen und einen Profit abwerfen können.
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Von großer Bedeutung für den Alltag von Jugendlichen sind aber auch die Bedingungen, die in Kapitel III unter dem Stichwort “Freizeitressourcen” untersucht wurden. Das sind Ressourcen, die sich zur Gestaltung der Freizeit einsetzen lassen und einen spezifischen Bezug zu den Wünschen, Interessen und Bedürfnissen von Jugendlichen haben. Sie können ihre Verwirklichung eher fördern oder behindern. Sie lassen sich ganz ähnlich wie das “soziale Kapital” einsetzen und investieren. Wir schlagen deshalb den Begriff “jugendkulturelles Kapital” vor. Damit ist insbesondere die Verfügbarkeit über die Ressourcen Zeit, Geld, Kontakte und Freiheiten gemeint.
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Blinkert, B., Höfflin, P. (1995). Eine erste Zwischenbilanz: Lebenssituation von Jugendlichen — soziale und jugendkulturelle Privilegien. In: Hercher, S. (eds) Jugend-Freizeit und offene Jugendarbeit. Schriftenreihe des Freiburger Instituts für angewandte Sozialwissenschaft e.V. (FIFAS). Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-420-9_4
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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