Zusammenfassung
In der historisch-politischen Bildungsarbeit werden Dokumentarfilme meist zur Veranschaulichung eingesetzt. Diese Verfahrensweise ist nicht nur legitim und sinnvoll, sondern in gewisser Weise auch problematisch: weil in der Regel doch der Eindruck eines »so war es wirklich« bleibt. Perspektive und Erkenntnisinteresse, die in die Filme Eingang gefunden haben — und die mit historischem Abstand zur Entstehungszeit eines Films selbst Quellenwert annehmen — werden meist vernachlässigt. Wenn ein Bewußtsein über dieses Manko einmal vorausgesetzt werden kann, so liegt das Problem zum einen wohl darin, daß eine Filmanalyse im Sinne einer »inneren« Quellenkritik vielfach auf Unsicherheit stößt bzw. als ein kaum vertretbarer Arbeitsaufwand erscheint, zum anderen daran, daß häufig keine Kontextmaterialien zur Verfügung stehen, die über Perspektive, Intention, Erkenntnisinteresse, mitunter sogar simple Produktionsdaten Auskunft geben könnten. Nachdem sich mir in der Beschäftigung mit Dokumentarfilmen zur Flüchtlingsfrage in der deutschen Nachkriegszeit diese Fragen stellten, möchte ich die Ergebnisse meiner Nachforschungen für einen ausgewählten Filmkomplex darstellen, um auf diese Weise dazu beizutragen, die entsprechenden Filme in der Bildungsarbeit quellenkritischer als bisher nutzen zu können.
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Stettner, P. (1995). Flüchtlingsbilder im Dokumentarfilm. In: Wilharm, I. (eds) Geschichte in Bildern. Geschichtsdidaktik. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-407-0_6
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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