Zusammenfassung
Manche, die sich weiser als Andere dünken, sagen zwar: „Träume sind Schäume.“ Doch Niemand kann, so wenig wachend als schlafend, aus seiner Persönlichkeit heraustreten. Was der Mensch träumt, das kömmt aus seiner Seele und die äußeren Erlebnisse wirken auf seine Träume in ähnlicher Weise, wie auf seine Gedanken, seine Gefühle und seine Bestrebungen. Der Träumende unterscheidet sich von dem Wachenden nur dadurch, daß ihm die unmittelbare Gegenwart und die nächsten Umgebungen ferner liegen als diesen, und daß das Gleichmaaß seiner Kräfte mehr gestört ist, als bei dem Wachenden. Das Auge des Schlafenden ist geschlossen, er sieht nicht, was in seiner nächsten Nähe sich befindet und seine übrigen vier Sinne sind auch mehr oder weniger unthätig. Wohl dringen bisweilen Töne in die halbgeöffneten Pforten des Gehörs des Schlafenden ein, doch sobald er sich deren klar bewußt wird, hat der Schlaf ein Ende und beginnt der wachende Zustand. Während auf den Wachenden die unmittelbare Gegenwart, wirkt auf den Schlafenden die Vergangenheit. Was für jenen das wirkliche Leben, ist für diesen die Erinnerung, die Hoffnung, und die Sorge!
Diese Träume wurden gegen Ende des Jahres 1849 zu London geschrieben und Anfang 1850 vom demokratischen Vereine zu Bremen im Drucke herausgegeben. Sie haben jedoch in Deutschland keine starke und in Amerika, unsers Wissens, gar keine Verbreitung gefunden, daher wir sie hier wiedergeben. Die persönlichen Schicksale einzelner Männer (namentlich Kinkels) haben sich seit jener Zeit wohl verändert, die Lage Deutschlands ist aber im wesentlichen dieselbe geblieben.
D[ie]. R[edaktion].
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Struve, A. (2001). Träume. In: Marcello-Müller, M. (eds) Frauenrechte sind Menschenrechte!. Frauen in Geschichte und Gesellschaft. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-403-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-403-2_4
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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