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Beschreibung und Analyse des Münchner Volkssängertums um die Jahrhundertwende

  • Chapter
Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind

Part of the book series: Reihe Sprachwissenschaft ((RSL,volume 37))

  • 170 Accesses

Zusammenfassung

Ohne Zweifel zeigen sich bei den Volkssängern auffällige Parallelen zu historischen Artgenossen. Sie besitzen eine lange Tradition, an deren Anfang der Heldensänger der Antike und der germanischen Welt steht. Im hohen Mittelalter tritt an seine Stelle der Spielmann, dessen Nachfahre im späten Mittelalter der Reimsprecher wird. Damit ist ein Absinken der Stoffe von der Heldensage zur Volksballade verbunden. „Der eigentliche Übergang vollzieht sich jedoch beim Reimsprecher bzw. dem Freiarts- oder Lotterbuben.“70 Er tritt im 15. und 16. Jahrhundert bei besonderen Anlässen und Festen auf und bietet heitere Vorträge zur Unterhaltung. Gleichzeitig übt er Zeitkritik und brandmarkt schändliches Verhalten. Dabei improvisiert er auf vielfältige Art und Weise, so dass man in seinem Treiben eine Art Journalismus sehen kann. Auch die Komödiantentruppen des 16. und 17. Jahrhunderts oder die Commedia dell’arte sind hier einzuordnen. Als gewerbsmäßige Lustigmacher zählen selbst die fahrenden Spielleute zu diesen Gruppen, die sich aus bunt zusammengewürfelten Gesellschaften vom Bärenführer und Krafthelden bis hin zum Liedersänger zusammensetzen. Die weitere Entwicklung endet schließlich beim Bänkelsänger.71 Der Bänkelsang lässt sich nur schwer definieren und von verwandten Erscheinungen abgrenzen. In der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Bänkelsang lassen sich zwei extreme Richtungen unterscheiden: die eine versucht, das Bänkellied auf die eigentliche Moritat einzuschränken, die andere steckt die Grenzen weiter und bezieht alle volkstümlichen Lieder, die keine lyrische Stimmung aufweisen, mit ein.72

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© 2005 Centaurus Verlag & Media UG

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Forcht, G.W. (2005). Beschreibung und Analyse des Münchner Volkssängertums um die Jahrhundertwende. In: Die Medialität des Theaters bei Frank Wedekind. Reihe Sprachwissenschaft, vol 37. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-368-4_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-368-4_2

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0529-5

  • Online ISBN: 978-3-86226-368-4

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

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