Tatbestandsirrtum

Zusammenfassung

Der eigene Vorschlag zur Lösung dieser Problematik knüpft an die gesetzliche Regelung in § 16 Abs. 1 Satz 1 StGB und S 17 StGB und das dadurch festgelegte Verhältnis von Tatbestand und Rechtswidrigkeit an. § 16 Abs. 1 Satz 1 StGB regelt zwar direkt nur den Fall des Vorsatzauschlusses, doch ergibt sich daraus im Umkehrschluß, daß der Täter nur dann vorsätzlich handelt, wenn er die Tatumstände kennt, die zum gesetzlichen Tatbestand gehören. Dieses Heranziehen der gesetzlichen Irrtumsregelung für eine Problemlösung stellt natürlich keine neue methodische Vorgehensweise dar. Auch die bereits vorgestellten Lehren wählten ihrerseits § 16 StGB bzw. seinen sachlich übereinstimmenden Vorläufer, § 59 StGB a.F., zum Ausgangspunkt für ihre Lösungsvorschläge und ziehen unterschiedliche Folgerungen aus der gesetzlichen Regelung.