Zusammenfassung
Die Prozesse der Entwurzelung, wie sie in der Diskussion der Spätmoderne/Postmoderne postuliert werden, sind weder in den psychologischen Theorien zur Identitätsentwicklung noch in denen zur Temporalität/Futurität dieses Prozesses expliziert worden. In vielen der einschlägigen Theorien stellt die Grundbotschaft der Moderne von einem freigesetzten handlungsmächtigen Subjekt die quasi ontologische Basis dar, auf der die je spezifische Theoriebildung und Forschungspraxis aufbauen. Allerdings gibt es, wie ich zu zeigen versucht habe, eine Reihe von Ansätzen, die zumindest erste Schritte tun, um diese Aporien zu überprüfen, zu reflektieren oder zu verändern entsprechend den gesellschaftlichen Veränderungen und den Diskursen, die darüber stattfinden. Oft finden diese Umbauten statt, ohne daß sie in der Theorie selber einen systematischen Ort hätten. Vielmehr schreibt sich in die Theorie ein Subtext von ontologischen Grundannahmen ein, der genau auf diese gesellschaftlichen Veränderungen antwortet, ohne daß dies in der Theorie offengelegt würde.
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Kraus, W. (2000). Das Selbst in der krisenhaften Spätmoderne: Strategie versus Deformation. In: Das erzählte Selbst. Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie, vol 8. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-318-9_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-318-9_6
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0121-1
Online ISBN: 978-3-86226-318-9
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