Zusammenfassung
Auf einer Veranstaltung zur Einfuhrung in das Thema des Gesprächskreises am 27.10.1987 hielt ich einen Vortrag über den “Bielefelder Alltag in der Nachkriegszeit”. Einige Teilnehmerinnen dieser Veranstaltung erschienen im Gesprächskreis; andere kamen später durch persönliche oder öffentliche Werbung hinzu. Der Kreis der Teilnehmerinnen beschränkte sich nicht auf den Umkreis der Arbeiterwohlfahrt; bis Ende 1989 wurde der Gesprächskreis von heftigen Spannungen zwischen Personen unterschiedlicher politischer und weltanschaulicher Orientierung bewegt, vor allem zwischen denen, die die Zeit des Nationalsozialismus positiv erlebt hatten und denen, die unter dem Nationalsozialismus als Verfolgte zu leiden hatten. Das Aufeinandertreffen von Menschen mit derart unterschiedlicher Vergangenheit führte einige Male zu Erschätterungen, die den Bestand des Gesprächskreises gefährdeten. Diese Spannungen hatten etwas mit der anfänglichen Erwartung vieler Teilnehmerinnen zu tun, daß die Deutungen der Vergangenheit oder sogar die Erlebnisse selbst mehr oder weniger ähnlich sein müßten. Im Lauf der Jahre verbreitete sich die Einsicht, daß unfruchtbare Konfrontationen nur dadurch zu verringern sind, daß zunächst einmal die Unterschiedlichkeit der verschiedenen Teilnehmerinnen akzeptiert wird.
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Paul, H. (2002). Ein Gesprächskreis als Ort der Erinnerungsarbeit. In: Brücken der Erinnerung. Geschichte und Psychologie. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-313-4_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-313-4_4
Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
Print ISBN: 978-3-8255-0139-6
Online ISBN: 978-3-86226-313-4
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