Skip to main content

Part of the book series: Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie ((MSKS))

  • 59 Accesses

Zusammenfassung

Das allen genannten Typ-Profilen gemeinsame Selbstkonzept als Container repräsentiert einen bedeutsamen Pfad für die (weitere) Erarbeitung einer annehmbaren Behandlungspraxis von drogenkonsumierenden jungen Frauen: Das aus dem Behälter-Konzept und der damit verknüpften Abgrenzungs-Thematik resultierende Gefahrenpotential einer übermäßigen Einverleibung von äußeren Einflüssen, bei einer gleichzeitigen Unterdrückung von inneren Sehnsüchten, kann sich als individuelle Belastungserfahrung manifestieren, sobald ohne unmittelbaren Selbstbezug Mehr aufgenommen und Weniger ausgedrückt wird. Dieses Ungleichgewicht zwischen Innen und Außen repräsentiert dabei ein psychosoziales Charakteristikum von drogenkonsumierenden jungen Frauen und wird als ein wesentlicher Beweggrund für ein Interesse an (temporären) selbstbestimmt initiierten Wandlungen des Innen-Außen-Verhältnisses angesehen. Davon ausgehend soll die (zukünftige) Behandlungspraxis vor allem auf eine typgerechte Annäherung an die Zielgruppe und eine Versorgung mit jeweils angemessenen — und nicht belastenden — äußeren Maßnahmen achten. In diesem Sinne ist es fir eine annehmbare Behandlungspraxis unumgänglich, sich mit dem sensiblen Bereich der Innen-Außen-Beziehung und der leicht zu verunsichernden Geben-Nehmen-Balance von drogenkonsumierenden bzw. -süchtigen jungen Frauen zu beschäftigen, um ein flexibles und differenziertes Nähe-Distanz-Verhältnis zu ihrer Zielgruppe erarbeiten zu können. Denn nur dadurch können Drogenkonsumentinnen, die ihre jeweilige Unterstützungsbedürftigkeit typenspezifisch unterschiedlich zum Ausdruck bringen, dort erreicht werden, wo sie sich gerade befinden.

“So sehr wird die jeweils eigene Weltsicht zur Welt selbst, dass die Perspektive als Perspektive allenfalls erfahrbar wird bei der Begegnung mit Anderen, die die Welt ‘anders sehen’, auch beim Aufenthalt an einem unvertrauten Ort, an dem das Selbst die Erfahrung von Fremdheit macht und nun ‘mit anderen Augen blickt’ […]. Die zufällige oder vorsätzlich herbeigeführte Erfahrung anderer Perspektiven lässt unvermittelt die zur Selbstverständlichkeit gewordene eigene Welt als eine andere erscheinen und legt Zeugnis ab von den Myriaden möglicher Perspektiven, von denen jede einzelne eine eigene Wahrnehmungs-, Denk- und Lebenswelt in sich birgt.” (Schmid 1999:293)

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2001 Centaurus Verlag & Media UG

About this chapter

Cite this chapter

Holzer, A. (2001). Ausblick. In: »Anders als Normal«. Münchner Studien zur Kultur- und Sozialpsychologie. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-286-1_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-286-1_5

  • Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim

  • Print ISBN: 978-3-8255-0357-4

  • Online ISBN: 978-3-86226-286-1

  • eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)

Publish with us

Policies and ethics