Erziehungsbedingungen

Zusammenfassung

In der Türkei wurde 1998 statt einer fünfjährigen eine achtjährige Schulpflicht eingeführt. Die Kinder werden in der Regel mit sechs Jahren eingeschult — und wenn diese achtjährige Schulpflicht greift, verlassen die Kinder mit 14 Jahren die Schule. Da diese verlängerte Schulpflicht relativ neu ist, gibt es keine verlässlichen Zahlen darüber, inwieweit der neue Beschluss von der Bevölkerung angenommen wurde. Selbst die fünfjährige Schulpflicht wurde nicht immer eingehalten (vgl. Uçar, in: Eberding, 1994, S. 41.). Das türkische Schulsystem ist — im Gegensatz zum deutschen System — stufenförmig aufgebaut, d.h. der kontinuierliche Besuch einer fünfjährigen Grundschule, einer dreijährigen Mittelschule und eines dreijährigen Gymnasiums führen zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (siehe Tabelle unten). Die Mittelschulen und die Gymnasien können in einen allgemeinbildenden, in einen berufsbildenden und in einen technischen Zweig untergegliedert werden. Im Anschluss an den erfolgreichen Abschluss der Mittelschule kann ein Gymnasium besucht werden. Der Abschluss des allgemeinbildenden Gymnasiums ermöglicht, vorausgesetzt der Kandidat besteht die allgemeine Hochschulprüfung⁶, den Zugang zur Hochschule; der Abschluss des berufsbildenden oder technischen Gymnasiums eröffnet dagegen nur unter bestimmten Voraussetzungen den Zugang zur Hochschule (vgl. Zentrum für Türkeistudien, 1994, S. 59.).