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Fräulein Else

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ICD-10 literarisch

Auszug

Der Wiener Romancier und Dramatiker Arthur Schnitzler (1862– 1931) war der älteste Sohn des Medizinprofessors Johann Schnitzler (Laryngologe), schrieb schon als Gymnasiast Theaterstücke, studierte Medizin und eröffnete nach dem Tod des Vaters 1893 eine eigene Praxis und experimentierte mit Hypnose. Ermutigt nicht zuletzt von der Schauspielerin Adele Sandrock (1864– 1937) und dem Kaffeehaus-Literatenkreis Jung-Wien um Hermann Bahr, Felix Saiten, Peter Altenberg, Hugo von Hofmannsthal und Karl Kraus widmete er sich zunehmend seinen literarischen Werken und entwickelte seine Meisterschaft als wohl bedeutendster Psychologe der deutschsprachigen Literatur und skeptisch ironischer Chronist der vom Wertezerfall (Fröhliche Apokalypse) gezeichneten Gesellschaft im Wiener Fin de Siècle. Sein zunächst wegen Pornographie von der Zensur verbotenes Theaterstück »Der Reigen« (1897, Uraufführung 1920) machte Schnitzler zum so genannten »Skandalautor«. Aufsehen erregte er ebenfalls mit seiner Novelle »Leutnant Gustl« (1900), dem ersten, an französischem Vorbild (Dujardin) geschulten inneren Monolog in der deutschsprachigen Literatur. Er dient der unmittelbaren Darstellung des Bewusstseinsstroms. Wegen angeblicher Verunglimpfung der k.u.k-Armee wurde Schnitzler daraufhin sein Reserveoffiziersrang aberkannt. Seine Ehe mit der Schauspielerin Olga Gussmann scheiterte und wurde geschieden. Nach dem Suizid seiner Tochter Lili (1928) vereinsamte der von Sigmund Freud »aus einer Art Doppelgängerscheu gemiedene« Schnitzler und erlag 1931 in Wien einer Gehirnblutung.

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Gerhard Köpf

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© 1961 S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main

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Schnitzler, A. (1961). Fräulein Else. In: Köpf, G. (eds) ICD-10 literarisch. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9667-7_29

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9667-7_29

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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  • Online ISBN: 978-3-8350-9667-7

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