Auszug
Hapimag hat einen feindlichen Übernahmeversuch hinter sich. Eine veritable Krise und dies nach vierzig Jahren Geschäftstätigkeit. Bis dahin war die Hapimag Unternehmensgeschichte eine einzige Erfolgsgeschichte. Das Unternehmen war gezwungen, sich neu zu positionieren. Der Neustart wurde aus der unternehmerischen Notwendigkeit heraus unternommen, das Vertrauen der Aktionäre und Partner zurückzugewinnen — mehr intuitiv als klar strukturiert. Die „Erlebniswelten“ bilden den Kern des neuen Ansatzes. Hapimag lässt sich dabei von der Erkenntnis leiten, dass in der individuellen Erlebnis- und Erfahrungsskala jedes Einzelnen wenig Bedeutung hat, was nicht als Geschichte erlebt und getan wird. So gilt es, in den Resorts des Unternehmens Geschichten zu entdecken, zu erzählen und zu inszenieren. Aus authentischen Resort-Geschichten soll dann die erfolgreiche Geschäftstätigkeit wachsen. Gute Geschichten und Geldverdienen — in dieser Abfolge — sind komplementär. Hapimag betritt mit dem narrativen Business-Ansatz der Erlebniswelten Neuland. Für die Mitarbeitenden des Unternehmens, das Urlaub lange Zeit als Verwaltungsakt und Vertriebstätigkeit betrachtete, ist der Ansatz, mit Geschichten Management zu betreiben, eine spannende Herausforderung. Der gewählte Weg bietet mindestens zwei Vorteile: 1. die Mitwirkung der Mitarbeitenden an der Strategieentwicklung des eigenen Resorts wird sichergestellt, 2. Verbindlichkeit und Commitment für das Erreichen der selbst gesetzten Ziele wachsen, was der Unternehmensführung die Erfolgskontrolle erleichtert. Erste Erfahrungen in einer handvoll Resorts, die den narrativen Business-Ansatz umsetzen, sind sehr positiv. Es zeigt sich aber, dass dieses Management-Modell Zeit benötigt.
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Literatur
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Gernet, H. (2006). Erlebniswelten — Geschichten im Geschäft. Der narrative Business-Ansatz bei Hapimag. In: Boenigk, M., Krieger, D., Belliger, A., Hug, C. (eds) Innovative Wirtschaftskommunikation. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9663-9_6
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