Die sinn- und wertebezogene Dimension der Lebensstile

Auszug

Während bislang v. a. auf den Stil als Unterscheidungs- und Identifikationszeichen und auf den (Lebens-)Stil als ästhetisches Arrangement fokussiert wurde, wird im Folgenden auf die Sinn- und Wertvorstellungen abgehoben, die im jeweiligen Stil ihren ästhetischen Ausdruck finden. Der Zugang zu bestimmten Lebensstilkontexten ist, wie in Kap. 2.3 dargelegt, denkbar über Zugehörigkeitswünsche, ästhetische Vorstellungen, aber auch über Sinn- und Wertvorstellungen, die hinter den lebensstilspezifischen, ästhetisch arrangierten Zeichenensembles und Symbolsystemen stehen. Die Symbole werden damit als Träger entsprechender Bedeutungen wahrgenommen, d. h. die Alltagsästhetik ist nicht „nur“ ein Distinktionszeichen, sondern steht im Lebensstil auch für das, was man für wichtig und erstrebenswert hält und wie und worüber man Sinn konstruiert. Hier sollen als eine zentrale Komponente dieser werte- und sinnbezogenen Dimension Wertvorstellungen in den Blick genommen werden, da diese zumindest als Spuren der Sinnstiftungsversuche der Individuen gelesen werden können. Gleichzeitig ist Umweltschutz selbst ein Wert, der gerade für die umweltbezogenen Lebensstile in seinen unterschiedlichen Ausformungen und Ausprägungen von zentraler Bedeutung sein dürfte, so dass eine Anknüpfung v. a. an Wertvorstellungen hier sinnvoll erscheint.