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Auszug

Im großen Kontext von Deutschland fehlen derzeit vertrauenswürdige Leitlinien und Leitfiguren. Zu verweisen ist auf folgende Beispiele einer fehlenden Leadership:

  • Fehlende Klarheit und Zukunftsbezogenheit der Politik der deutschen Regierung. Alles, was z. B. zur Gesundheitsreform beschlossen worden ist, erscheint weitgehend ziellos und für den Bürger unverständlich. Dasselbe gilt für die Steuerpolitik. Der Bundesrechnungshof und die Rechnungshöfe der Länder kritisieren die Verschwendung in der öffentlichen Verwaltung. über Sparmaßnahmen, wie sie in den Berichten der Rechnungshöfe angemahnt werden, wird nicht erst ernsthaft diskutiert — stattdessen wird die Mehrwertsteuer erhöht. Die hieraus resultierenden Nachteile und Unsicherheiten treffen jeden Erwachsenen in Deutschland. Wendelin Wiedeking spricht klar aus, was viele von der deutschen Regierung denken: Die große Koalition enttäuscht auf der ganzen Linie.1 Seine Beurteilung: Versprochen, zerredet, vergessen.

  • Verzögerungen beim Airbus 380 und die hierdurch bewirkten Turbulenzen bei EADS.2 Dadurch entstehende Kosten bzw. entgangene Gewinne in Milliardenhöhe sollen durch Restrukturierung — und damit sind Hunderte von Angestellten betroffen — zumindest teilweise ausgeglichen werden; das Ganze gekrönt durch den Rücktritt des neuen Chief Executive Officer (CEO) Streif. Woran sollen sich die Mitarbeiter bei EADS angesichts dieses Durcheinanders orientieren?

  • Verwirrungen bei BenQ. Siemens sagt vor einem Jahr, mit BenQ eine auch für die Mitarbeiter der deutschen Standorte vernünftige Lösung gefunden zu haben — und ein Jahr später gilt das alles nicht mehr.3 Gegen die BenQ-Unternehmensspitze laufen staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen Konkursverschleppung.4

  • Machtkampf an der Spitze von VW. Im Mai 2006 wird der Vertrag mit dem Vorstandsvorsitzenden Pitschetsrieder um 5 Jahre verlängert — im November verlautet, dass er auf Druck des Aufsichtsrats-Vorsitzenden Piech sein Amt Ende 2006 aufgibt.5

  • Diskussionen um die Bildungspolitik in Deutschland.

  • Weitergehende Produktionsverlagerungen in Billiglohnländer und die dadurch auch bedingte fehlende Arbeitsplatz- und Entwicklungsperspektive für Jugendliche und Arbeitswillige.6 Ein echtes Bemühen, Arbeitsplatzverlagerungen auf das unbedingt Notwendige zu beschränken, gibt es in Einzelfällen, generell ist ein solches Bemühen in der deutschen Industrie aber nicht zu erkennen.7

  • Mit heißer Nadel gestrickte Föderalismusreform — im Augenblick besteht Intransparenz darüber, wer für was in Deutschland nun eigentlich zuständig ist.

  • Wachsende Unzufriedenheit der Bevölkerung mehrerer europäischer Staaten mit dem Handeln der europäischen Behörden. Die Bürger fühlen sich gegängelt und überschüttet mit alle Lebensbereiche regelnde Verordnungen. Bürokratieabbau wird seit Jahren versprochen, aber es entsteht das Gegenteil eines wachsenden, in alle Lebensbereiche hineinwirkenden Staatsmolochs.

  • Gewalttätigkeiten oder Drogenkonsum an den Schulen.

  • Diskussionen um die Auswirkungen der Globalisierung auf die Wirtschaft und das Leben in Deutschland.

  • Die Aussage von Rupert Lay und Ulf Posé: „Wir leben in einer Zeit verloren gegangener Werte“8.

Vgl. Wiedeking, W. (2006).

Vgl. Süddeutsche Zeitung (2006a).

Dies wird von Beobachtern auch kommentiert als „Nicht gesellschaftsfähig“: Süddeutsche Zeitung (2006b).

Vgl. Süddeutsche Zeitung (2006c).

Vgl. Süddeutsche Zeitung (2006d).

Vgl. Ziebart, W. (2006).

Vgl. Süddeutsche Zeitung (2006e).

Lay, R./ Posé, U. (2006), S. 7.

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Quellenverzeichnis

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Dowie, W. (2007). Leadership und wertorientierte Mitarbeiterführung. In: Gramlich, D., Träger, M. (eds) Herausforderungen einer zukunftsorientierten Unternehmenspolitik. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9621-9_3

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