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Auszug

Handwerk hat goldenen Boden.“1 Dieses altbekannte Sprichwort trifft auf den vielseitigsten Wirtschaftsbereich Deutschlands mit über 850.000 Betrieben und 5,7 Mio. Beschäftigten auch heute noch zu.2 Dennoch stellen hohe Kostensenkungspotenziale durch produktions-, informations- und kommunikationstechnologischen Fortschritt sowie die zunehmende Globalisierung und die damit verbundene Wettbewerbsintensivierung3 heutzutage nicht nur große und mittlere, sondern vermehrt auch kleine Unternehmen der Handwerksbranchen vor neue Herausforderngen:4

  • Kundenorientierung und Individualität Kunden fordern aufgrund demographischer Veränderungen5 immer individuellere Güter in immer kürzerer Lieferzeit und adäquater Qualität — jedoch zu moderaten Preisen.6 Die meist gutverdienende Kundenschicht erwartet Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit, Sauberkeit, Koordinationsvermögen, Flexibilität und Kundenorientierung von den Handwerksbetrieben.7

  • Entdeckung der Tradition (Retrotrend bei den Kunden) Die zunehmend breitere Schicht der Personengruppe ab 45 Jahren stellt eine zentrale Zielgruppe für Handwerksunternehmen dar. Diese eher traditionsbewusste Käuferschicht zu befriedigen impliziert dabei gleichzeitig hohe Qualitätsstandards in Material und Verarbeitung sowie umfassenden Service während des gesamten Beratungs-, Verkaufs-, Herstellungs- und After-Sales-Prozesses.8

Vgl. ZEW (2005). Dieses Sprichwort resultiert aus der Blütezeit des Handwerks vor ca. 500 Jahren. Damals schlossen sich Handwerker gleicher Berufszweige zu Zünften (heute: Innung) zusammen. Die Zugehörigkeit eines Handwerkers zu einer Zunft war verpflichtend (Zunftzwang). Die Zunftmitglieder legten den Preis und die Menge der herzustellenden Ware fest und überwachten die Qualität. Sie sorgten auch für alte und kranke Zunftmitglieder. Dadurch wurde den Handwerkern und denen, die es werden wollten, eine gesicherte Zukunft in Aussicht gestellt.

Vgl. Flocken/Loose (2005), S. 133; ZDH (2005).

Vgl. Lindemann (2004c), S.9; Rödler/Rödler/Müller (2003), S. 13; Klein (1996), S. 9 f; Schrempp (1995), S.9.

Vgl. Flocken/Loose (2005), S: 133 f; ZDH (2005), Bericht: „Unternehmenserfolg durch Innovationen sichern“; Philipp (2004), S. 8; Zheng et al. (2004), S. 27; Schönberger/Gehbauer (2002), S. 1; Baumann/Heinen/Holzbach (2001 ), S. 2; ZDH (2000), S. 7 ff; Ax/Bierter (2000), S. 1. Vgl. dazu auch die Förderprogramme/-projekte der Bundesministerien für Bildung und Forschung (BMBF) bzw. Wirtschaft und Arbeit (BWA): „Innovative Dienstleistungen im Handwerk“, „Förderung von innovativen Netzwerken (InnoNet)“, „Aufbau einer Wertschöpfungskette zur kundenindividuellen Maßfertigung am Beispiel Sportboots- und Sportbootsinnenausbau“ [BMBF (2005)].

Es lässt sich ein Trend zur Multioptionsgesellschaft identifizieren. Die mit steigendem Einkommen und Vermögen ausgestattete Erbengeneration findet verbesserte Informationsmöglichkeiten bzgl. des Produktangebots durch luK-Technologien vor. Dies zieht ein erhöhtes qualitäts- und preisbewusstes Nachfrageverhalten der Kunden nach sich (vgl. Hagander (1995), S. 2).

Vgl. Wüntsch (2000), S. 2; Piller (1998), S. 29.

Vgl. Handwerk (2004), Berichte: „Trends für das 21. Jahrhundert“, „Tradition und Individualität“, „Alter, Ausland und Dienstleistung“, „Gesundheit und Wellness“, „Weiblichkeit und Cocooning“.

Vgl. dazu auch die Experteninterviews in Abschnitt 3.1.

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© 2007 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2007). Einleitung. In: Strukturation von Handwerksnetzwerken. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9619-6_1

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