Auszug
Über nichts ist derzeit so schnell Einigkeit zu erzielen, wie über die Notwendigkeit zur Veränderung. Die heutige Konjunkturkrise macht Versäumnisse von gestern sichtbar. Der internationale Wettbewerb und das Wegbrechen von Märkten erhöhen den Druck zur Innovation. Doch Innovationen fallen nicht vom Himmel. Inwiefern Innovationsprozesse aktiv angegangen und umgesetzt werden, hängt letztlich von der Fähigkeit und Bereitschaft ab, neue Felder entdecken und bearbeiten zu können. Doch weil offensives Innovieren bestehende Strukturen und Prozesse in Frage stellt, lieb gewordene Privilegien bedroht und eigene Kompetenzen entwertet, beschränkt man sich allzu oft auf die Optimierung des Bestehenden. Marginale Verbesserungen und Rationalisierungsinnovationen in kleiner werdenden Nischen oder Fusionen sind dann das höchste Maß an Entwicklung. Lean Management, Reengineeringansätze oder KVP (Kontinuierlicher Verbesserungsprozess) haben zwar insgesamt zu riesigen Anfangserfolgen geführt — das zeigt zunächst aber nur, dass lange nichts geschehen ist. Sicherlich hat man auch ein vorübergehendes Optimum geschaffen, aus dem auszubrechen und neue Entwicklungen anzustoßen jedoch noch schwieriger geworden ist. Je höher der Professionalisierungsgrad von Organisationen, umso schwieriger ist der Wandel.
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Kriegesmann, B., Kerka, F. (2007). Managementkonzepte im Wandel — Vom Lean Management und Business Reengineering zur Lernenden Organisation. In: Kriegesmann, B., Kerka, F. (eds) Innovationskulturen für den Aufbruch zu Neuem. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9488-8_1
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