Internationalisierung mittelständischer Unternehmen

Auszug

Das Adjektiv international bedeutet „zwischenstaatlich“ oder „nicht national begrenzt“.¹ Daher kann der Begriff Internationalisierung als Prozess definiert werden, in dessen Verlauf ein Unternehmen das Ausmaß und die Reichweite seiner Aktivitäten über die Grenzen seines Stammlandes hinaus ausweitet.² In der öffentlichen Wahrnehmung wird die Internationalisierung unternehmerischer Aktivitäten meist mit großen Konzernen assoziiert, aber auch kleine und mittlere Unternehmen sind bereits in hohem Maße international tätig.³ Gerade in Deutschland existieren zahlreiche mittelständische Unternehmen, die in einem spezifischen Branchensegment Weltmarktführer sind und zum Teil einen Exportanteil von mehr als 50% aufweisen. Hermann Simon hat in diesem Zusammenhang den Begriff hidden champions geprägt.⁴ Zwar ist der Einfluss, den die zunehmende globale Ausrichtung der Märkte auf den Mittelstand hat, von der Branche und vom Aktionsradius des einzelnen Unternehmens abhängig, dennoch stellen die weltwirtschaftlichen Veränderungen zunehmend auch kleine und mittlere Unternehmen, die bislang von den Entwicklungen auf dem Weltmarkt weniger betroffen waren, vor neue Herausforderungen.⁵ Dieser Trend wird sich in Zukunft weiter verstärken.⁶ Dieser Tendenz hat auch die wirtschaftswissenschaftliche Mittelstandsforschung in den vergangenen Jahren Rechnung getragen.