Auszug
Organisationen, so die einleitende These, sind mit einem anscheinenden Paradoxon konfrontiert. Einerseits erscheint eine stabile Soziale Ordnung als notwendige Voraussetzung für das kooperative Handeln. Andererseits besteht das Potential von Organisationen darin, dass sie eine veränderungsfähige Ordnung aufweisen, die durch menschliches Handeln bewusst gestaltet werden kann:
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• Damit die Handlungen der Individuen sinnvoll auf gemeinsame Organisationsziele hin gelenkt werden können, bedarf es organisatorischer Regeln. Diese Regeln, welche in abstrahierter Form das Regelwerk bzw. die Soziale Ordnung der Organisation darstellen, sind eine notwendige Voraussetzung für kooperatives Handeln. Ohne organisatorische Regeln könnten die Organisationsmitglieder keine Erwartungen über das Handeln ihrer Kollegen bilden und somit wäre gemeinsames auf ein Ziel hin gerichtetes Handeln unmöglich. Die Aufgabe der Ordnung besteht darin, regelkonformes Handeln zu ermöglichen und dadurch Stabilität zu gewährleisten. Die interne Ordnung ist Garant für Verlässlichkeit, welche Grundlage für die Koordination und schlussendlich für die Existenz einer Organisation ist.
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• Das Potential von Organisationen liegt darin, dass ihre Ordnung gezielt durch Menschen verändert werden kann, um sich flexibel und planmäßig an den Bedürfnissen der Individuen zu orientieren. Hayek kommt zu dem Schluss, dass „für viele begrenzte Aufgaben die Organisation das wirksamste Verfahren erfolgreicher Koordination ist, weil sie uns befähigt, die sich ergebende Ordnung viel vollständiger unseren Wünschen anzupassen [hervorgehoben C. R.]“ (Hayek 1980: 69; Hervorh. C. R.). Durch die gezielte Veränderung von Organisationen kann den sich ändernden individuellen Bedürfnissen Rechnung getragen werden.
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(2007). Einleitung. In: Herausforderungen im Reorganisationsmanagement. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9473-4_1
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