Ansätze zur prozessorientierten Weiterentwicklung pauschaler Vergütungssysteme für das deutsche Gesundheitswesen

Auszug

Das Kapitel 5 knüpft an die Ausführungen zur Transaktionskostentheorie und zur Principal Agent-Theorie aus Kapitel 3 an, welche als Grundlage vorausgesetzt werden. Aufbauend auf der Darstellung der in Deutschland existierenden Vergütungssysteme (vgl. Kapitel 2) und deren Auswirkungen (vgl. Kapitel 4.1/4.2) sowie intemationalen Erfahrungen hierzu (vgl. Kapitel 4.3) werden unter dem Aspekt der Förderung prozessorientierter Strukturen verschiedene Gestaltungsoptionen aufgezeigt. Hierzu werden zunächst allgemein die Besonderheiten von Vergütungssystemen im Gesundheitswesen dargelegt. Daran anschließend werden verschiedene Abrechnungseinheiten und Patientenklassifikationssysteme im Kontext der Prozessorientierung untersucht, um hieraus Aussagen zur Pauschalierung und notwendigen Differenzierung von Abrechnungseinheiten ableiten zu können. Die zu Grunde gelegte Abrechnungseinheit ist eine der wichtigsten Gestaltungsparameter zum Aufbau eines anreizkompatiblen Vergütungssystems, welcher insbesondere im Kontext der Förderung von Prozessqualität und Prozesseffizienz eine herausragende Bedeutung zukommt. Dennoch reicht die Festlegung einer entsprechenden Abrechnungseinheit alleine nicht aus. In Kapitel 5.3 wird deshalb aus der Principal Agent-Theorie abgeleitet, wie das Vergütungssystem durch entsprechende erfolgsorientierte Komponenten zieloptimal unterstützt werden kann. Hierbei kommt kennzahlenbasierten Vergütungskomponenten, insbesondere hinsichtlich einer differenzierten Berücksichtigung der Kostenstruktur von Leistungserbringern und der Unterstützung eines optimalen Prozessintegrationslevels, eine herausragende Bedeutung zu. Den zweiten Bestandteil eines Vergütungssystems bildet das jeweilige Bewertungsverfahren. In Kapitel 5.4 wird hierfür eine prozessorientierte Kostenrechnung konzipiert.