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Einleitung

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Auszug

Die Struktur der nationalen und internationalen Bankenlandschaft ist seit dem Endes des 20. Jahrhunderts durch eine tiefgreifende Umbruchsituation gekennzeichnet, die auch das in der Arbeit betrachtete Privatkundengeschäft1 der Kreditinstitute betrifft. Essenzielle Folge dieser Umbruchsituation ist ein Streben nach Größe in Form nationaler und/oder grenzüberschreitender Bankenfusionen.2 Für den deutschen Bankensektor sind im Wesentlichen zwei Ursachen für die sich verändernde Bankenlandschaft erkennbar: Zum einen ein grundsätzlicher Strukturwandel im Bankensektor und zum anderen die anhaltende Ertragsschwäche deutscher Kreditinstitute.3 Um die Auswirkungen der sich verändernden Bankenlandschaft auf die Wettbewerbssituation im Bankensektor besser verstehen zu können, werden beide zuvor genannten Ursachen im Folgenden näher erläutert.

Eine einheitliche Definition bzw. Abgrenzung der strategischen Geschäftseinheit Privatkundengeschäft hat sich bisher weder in der wissenschaftlichen Literatur noch in der Praxis durchgesetzt. Unter dem Privatkundengeschäft im engeren Sinne bzw. Private Banking als ein Extrem, werden individualisierte, exklusive Bankprodukte subsumiert, die auf eine umfassende Finanzplanung im Sinne eines Wealth Management abzielen und in der Praxis meistens erst bei einem sehr hohen Vermögen bzw. Einkommen angeboten werden. Demgegenüber steht das Retail Banking als anderes Extrem, mit dem Produkte in Verbindung gebracht werden, die in einer hohen Stückzahl nachgefragt werden und durch einen gewissen Standardisierungsgrad gekennzeichnet sind. Zur genannten Abgrenzung vgl. auch Oehler, A.: Retail Banking, 2005, S. 84. In der Arbeit wird auf eine Kombination beider Begrifflichkeiten zurückgegriffen, denn es werden nur Bankleistungen betrachtet, die ein durchschnittlicher Privathaushalt bei seinem Kreditinstitut nachfragt. Hierzu zählen vergleichsweise individuelle, wenig standardisierbare Bankleistungen — unter anderem die meistens einmal im Leben anstehende Baufinanzierung —, die aus heutiger Sicht nicht dem Bereich Retail Banking, sondern eher einem weitergefassten Privatkundengeschäft zuzuordnen sind, aber auch die unter die oben genannte Definition des Retail Banking fallenden Bankleistungen.

Vgl. hierzu u. a. Leichtfuß, R./Ploey, W. de/Kestens, J.: Bankenfusionen, 2000, S. 370.

Die Begriffe Kreditinstitut und Bankwerden in der Arbeit synonym verwendet, so dass unter den Bankenbegriff auch Sparkassen subsumiert werden. Betrachtet wird stets eine klassische Universalbank, die eine Vielzahl der in § 1 KWG genannten Bankleistungen im Angebot hat. Darüber hinaus wird unterstellt, dass ein heute vielfach zum Standard gehörendes Multi-Channel-Banking angeboten wird. Das bedeutet, dass sowohl der konventionelle Kontakt über die Filiale, als auch die Nutzung von Selbstbedienungsterminals, Telefon Banking und/oder Internet Banking ermöglicht wird. Weitere Anwendungen wie die Nutzung von Handy oder PDA zur Informationsbereitstellung oder zur Wertpapierabwicklung können das Angebot ergänzen. Zum Multi-Channel-Banking vgl. Rapp, A.: Internet-Banking und Electronic Commerce, 1998; Salmony, M./Denck, M. A.: Multibanking, 1999. In Literatur und Praxis wird in diesem Zusammenhang auch vom Direct Banking gesprochen. Hierunter werden alle Absatzwege subsumiert, bei denen im Absatzzeitpunkt eine physische Distanz zwischen Kreditinstitut und Kunden besteht. Vgl. hierzu beispielsweise Roemer, M.: Direktvertrieb, 1998, S. 45–47. Zur eingangs genannten Klassifizierung von Universalbanken und ihrer Abgrenzung von Spezialbanken vgl. Büschgen, H. E./Börner, Ch. J.: Bankbetriebslehre, 2003, S. 63–80 sowie Hartmann-Wendels, Th./Pfingsten, A./Weber, M.: Bankbetriebslehre, 2004, S. 26–39.

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(2006). Einleitung. In: Simultan hybride Qualitätsstrategie im Privatkundengeschäft von Kreditinstituten. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9373-7_1

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