Auszug
Kurz nach der Jahrtausendwende hat die Volksrepublik (VR) China den Rang des zweitwichtigsten außereuropäischen Handelspartners der Bundesrepublik Deutschland übernommen.4 Gleichzeitig ist die VR China im Jahr 2002 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 52,7 Mrd. US-Dollar erstmals der weltweit größte Empfänger von ausländischen Direktinvestitionen geworden.5 Deutschland befindet sich diesbezüglich als einziges europäisches Land unter den zehn größten Herkunftsländern. Diese Fakten sind umso bemerkenswerter, wenn man berücksichtigt, dass die wirtschaftspolitische Öffnung der VR China erst vor gut einem Vierteljahrhundert begonnen hat. Zudem wird deutlich, dass deutsche Unternehmen mittlerweile vielfältige Interessen in China verfolgen: Größere und kapitalkräftige Unternehmen streben für ihre Produkte und Dienstleistungen nach einem Zugang zum chinesischen Absatzmarkt, Unternehmen des produzierenden Gewerbes verfolgen den Aufbau und die Nutzung von kostengünstigen Produktionskapazitäten, Handelsunternehmen beschaffen günstige arbeitsintensive Industrie- und Konsumgüter.6 Als ein prominentes Beispiel kann der Siemens Konzern gesehen werden, der 2003 in der VR China bereits Anteile an 40 Gesellschaften, überwiegend in Form von Joint Ventures mit chinesischen Partnern und zusätzlich 26 regionale Niederlassungen besaß.7 Angesichts der Wachstumsdynamik der chinesischen Volkswirtschaft ist es unmittelbar vorhersehbar, dass sich der Stellenwert deutsch-chinesischer Geschäftsbeziehungen weiter erhöhen wird.
Die VR China hat Japan 2002 als wichtigsten asiatischen Handelspartner der BRD abgelöst. Das statistische Bundesamt weist in der vorläufigen Außenhandelsstatistik für 2005 Einfuhren aus China in Höhe von ca. 39,9 Mrd. Euro (Rang 4) sowie Ausfuhren in Höhe von 21,3 Mrd. Euro (Rang 11) aus. Lediglich die USA und Großbritannien nehmen bei beiden Statistiken einen höheren Stellenwert ein. Vgl. Statistisches Bundesamt (2006).
Vgl. o. V. (2003), S. 56.
Vgl. Pye (1992), S. 11 f.
Vgl. Siemens (2003).
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(2006). Einführung. In: Management kulturübergreifender Geschäftsbeziehungen. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9306-5_1
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