Einleitung

Auszug

Aufgrund der begrenzten Speicherfähigkeit von Elektrizität ist stets für ein Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Nachfrage zu sorgen. Im deutschen Elektrizitätsmarkt wird diese Aufgabe hauptsächlich von den nach der Liberalisierung des Marktes aus den ehemaligen Verbundunternehmen hervorgegangenen Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) wahrgenommen. Jeder ÜNB ist dabei für ein abgegrenztes Regelgebiet verantwortlich und hat etwaige Leistungsbilanzabweichungen mit Hilfe eines dreistufigen Regelungsvorgangs, bestehend aus Primär-, Sekundär- und Minutenreserve, auszuregeln. Die dazu notwendige Regelenergie wurde in der Vergangenheit weitgehend innerhalb des jeweiligen Konzerns über den entsprechenden Kraftwerksbetreiber (KWB) beschafft, der somit als alleiniger Anbieter fungierte. Diese Marktstrukturen verschafften den beteiligten Unternehmen beträchtliche Verhaltensspielräume, welche zu einem nicht nachvollziehbaren Abrechnungssystem für Regelreserven und Systemdienstleistungen führten. Um einen verstärkten Anbieterwettbewerb herbeizuführen machte das Bundeskartellamt daher im Rahmen von Kartellverfahren Auflagen, die den Regelenergiemarkt für alle technisch geeigneten Anbieter schrittweise öffnen sollten. Die Durchsetzung der Auflagen führte mittlerweile dazu, dass alle vier ÜNB in Deutschland (RWE Net AG, E.ON Netz GmbH, EnBW Transportnetze AG und Vattenfall Europe Transmission GmbH) eigene internet-basierte Beschaffungsmärkte für Regelenergie etabliert haben, an denen sie jeweils als alleiniger Nachfrager auftreten.