Auszug
Entscheidungen zur Implementierung bestimmter Strategien sowie deren Abstimmung mit der organisatorischen Grundstruktur stellen thematische Schwerpunkte im Rahmen der multinationalen Geschaftstatigkeit dar, wie anhand der vorhergehenden Abschnitte gezeigt wurde. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Frage nach zusatzlichen (grundstrukturerganzenden) Koordinationsinstrumenten, welche in multinationalen Unternehmen erfolgsstiftend eingesetzt werden konnen und zur Bewaltigung der untemehmensintemen Komplexitat beitragen (vgl. Abschnitt 3.4). Die interne Komplexitat resultiert aus der inneren Vielfalt und den vielseitigen Interdependenzen, welche durch grenztiberschreitende und arbeitsteilig vollzogene Wertschopftingsaktivitaten bedingt werden. Obwohl ein groBer Teil dieser Komplexitat durch die Anwendung einer geeigneten organisatorischen Grundstruktur reduziert werden kann, so verbleibt stets ein nicht unbedeutender Anteil an Restkomplexitat, den es durch Anwendung zusatzlicher Koordinationsinstrumente zu handhaben gilt. Zudem ist zu beachten, dass dieorganisatorische Grundstruktur oft selber ein nicht unerhebliches AusmaB an Komplexitat generiert, welches in der empirischen Erfolgsfaktorenforschung bislang nicht erforscht wurde. Diese Problematik kommt besonders gut in matrixstrukturierten Unternehmen zum Vorschein. Die Matrixstruktur verursacht aufgrund ihres mehrdimensionalen Auftaus einen zusatzlichen Bedarf an Koordination. Die Vielfalt an Interdependenzen auf den oberen drei Hierarchieebenenist in matrixstrukturierten Unternehmen verglichen mit eindimensional strukturierten Unternehmen wesentlich hoher. Die strukturelle Besonderheit der Matrixstruktur, dieLFberlagerung mehrerer Leitungssysteme zielt auf eine Verdoppelung der Interdependenzen zwischen der zweiten und dritten Hierarchieebene ab und spiegelt sich anhand des dualen Informationsflusses zwischen Matrix-Managem und den ihnen gemeinsam unterstellten Matrix-Schnittstellen wider (vgl. Abschnitt 3.2). Der Einsatz zusatzlicher Koordinationsinstrumentekann helfen, die interne Komplexitat einer Matrixstruktur und die daraus resultierenden Probleme zu bewahigen. Ziel des nachfolgend dargestellten Forschungsschwerpunktes ist es, Koordinationsinstrumente aufzuzeigen, die in matrixstrukturierten multinationalen Unternehmen eine erfolgsstiftende Wirkung entfalten, und deren Einsatz zum „Gelingen“ der als kompliziert erachteten Organisationsform Matrixstruktur beitragen kann
Vgl. Macharzina, K. 1984, S. 2; Wolf, J. 1994a, S. 527.
Vgl. Welge, M. K. 1980, S. 73.
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(2006). Erfolgsfaktoren von Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen. In: Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9271-6_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9271-6_7
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