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Die Matrixstruktur als organisatorische Alternative multinationaler Unternehmen

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Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen
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Auszug

Wenn das Phänomen „multinationales Unternehmen“ nun seit vier Jahrzehnten26 intensiv erforscht wird, so ist zu bedauern, dass die Vielfalt an Untersuchungen zu Internationalisierungsformen und -prozessen dieses Unternehmenstyps durch einen Mangel an konzeptioneller Integration gekennzeichnet ist.27 Ebenfalls blieb bis zum heutigen Tage der Versuch fruchtlos, eine einheitliche Definition des Begriffes „multinationales Unternehmen“ zu schaffen.28 Als zweckmäßiger hat es sich erwiesen, Merkmale oder Merkmalskombinationen zu betrachten, anhand derer das Phänomen „multinationales Unternehmen“ spezifiziert werden kann.29 Die innerhalb der betriebswirtschaftlichen Managementforschung gängige Abgrenzung multinationaler Unternehmen von nationalen Unternehmen anhand struktureller, leistungsorientierter, verhaltensorientierter und am Evolutionsprozess der Internationalisierung orientierter (dynamischer) Merkmale erscheint sinnvoll, da durch eine auf mehreren Kriterien basierende Spezifizierung die vielschichtige Natur multinationaler Unternehmen noch am ehesten erfasst werden kann.30 Basierend auf diesen Merkmalen zeichnen sich multinationale Unternehmen dadurch aus, dass sich a) ihre Geschäftstätigkeit über mehrere Länder bzw. Regionen hinweg erstreckt, dass b) die Auslandsaktivitäten einen wesentlichen Teil der Geschäftstätigkeit ausmachen, dass c) das Management in weltweiten Kategorien denkt und handelt und d) der Internationalisierungsprozess anhand eines Kontinuums aufgezeigt werden kann.31 Die strukturellen und leistungsorientierten Merkmale (Merkmale a und b) lassen sich gut durch absolute Größen (z.B. Anzahl der Auslandseinheiten, Anzahl der Gastländer) oder durch relative Größen (z.B. Anteil des Auslandsumsatzes, Anteil der Auslandsbeschäftigung) darstellen.

Vgl. Hymer, S. H. 1960, S. 34; Gooderham, P. N., Nordhaug, O. 2003, S. 12.

Der Mangel an Integration wird insbesondere anhand der Vielfalt sich bezüglich der Aggregationsebene (Mikroebene oder Makroebene) sowie der Ausrichtung (empirisch oder konzeptionell) voneinander unterscheidender Beiträge deutlich (vgl. Macharzina, K. 2003a, S. 26).

Trotz der Kritik, welche auf dieses Defizit aufmerksam machte (z.B. durch Welge, M. K. 1980, S. 3 ff. und Kenter, M. E. 1985, S. 25) hat sich daran nichts geändert.

Welge M. K. 1980, S. 3 argumentierte: „Hinsichtlich der begrifflichen Abgrenzung der multinationalen Unternehmung ist in der Literatur keine einheitliche Auffassung nachzuweisen. Diese Feststellung, die wohl für die meisten im Rahmen der Betriebswirtshaftslehre behandelten Problembereiche gültig sein dürfte, soll nicht dazu zum Anlaß genommen werden, die verschiedenen Definitionen einzelner Autoren zu referieren und ihnen eine eigene, wohl möglich nicht einmal neue Definition hinzuzufügen, um damit eine eigene Leistung zu dokumentieren. (…) Die gemeinsame Basis aller Definitionsversuche besteht darin, daß (…) anhand bestimmter Merkmale oder Merkmalskombinationen Unterschiede zwischen der national operierenden Unternehmung und der multinational operierenden Unternehmung herausgearbeitet werden.“

Vgl. Robock, St. H., Simmonds, K. 1973, S. 6; Welge, M. K. 1980, S. 3 ff.; Kenter, M. E. 1985, S. 26; Welge, M. K., Holtbrügge, D. 2001, S. 50.

Vgl. Welge, M. K. 1980, S. 4 ff; Welge, M. K., Holtbrügge, D. 2001, S. 50.

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(2006). Die Matrixstruktur als organisatorische Alternative multinationaler Unternehmen. In: Matrixstrukturen in multinationalen Unternehmen. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9271-6_2

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