Auszug
In diesem Kapitel wollen wir Weidlichs Theorie sozialer Anpassung auf Finanzmärkte übertragen. In der Literatur wurde diese Adaption erstmals 1990 unter dem Namen Coherent Market Hypothesis bekannt.1 Da sich diese Hypothese im Wesentlichen auf die stationären Verteilungen von Weidlichs Theorie beschränkt, werden wir sie im weiteren Verlauf dieser Arbeit als stationäre CMH bezeichnen. Nach Einführung des Grundgedankens der stationären CMH entwickeln wir den übergang von der wahrscheinlichkeitstheoretischen Beschreibung mittels Fokker-Planck-Gleichung zur zeitkontinuierlichen Betrachtungsweise. Unser Ziel besteht in der Formulierung eines behavior ist ischen Preisprozesses, der die Idee der stationären CMH verkörpert und der, wie wir sehen werden, im Einklang mit einigen empirischen Beobachtungen zur excess-volatility- und überreaktionshypothese steht. Aufgrund der Nichtstationarität der resultierenden Renditeverteilungen bezeichnen wir unsere zeitkontinuierliche Weiterentwicklung als nicht stationäre CMH.2
Zeitlich nachgelagerte Arbeiten von Lux (1995, 1998) verwenden ebenfalls Elemente von Weidlichs Theorie zur theoretischen Erklärung von Spekulationsblasen sowie zur Beschreibung sozio-ökonomischer Dynamik spekulativer Märkte. Die dabei verfolgten Ansätze unterscheiden sich allerdings grundlegend von der in dieser Arbeit entwickelten Idee.
Die gewählte Bezeichnungsweise steht also im Falle der nicht stationären CMH in keinem direkten Bezug zur nicht stationären Lösung der Fokker-Planck-Gleichung aus Kapitel 2. Sie dient der Unterscheidung von bestehender Theorie (= stationäre CMH) und der in dieser Arbeit vollzogenen Weiterentwicklung (= nicht stationäre CMH).
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(2006). Die Coherent Market Hypothesis. In: Bewertung von Optionen unter der Coherent Market Hypothesis. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9264-8_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9264-8_3
Publisher Name: DUV
Print ISBN: 978-3-8350-0419-1
Online ISBN: 978-3-8350-9264-8
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