Risikoadjustierte Performancemaße als Verbindung zwischen wert- und risikoorientierten Kennzahlen

Auszug

In Kapltel 4 wurden u.a. Kennzahlen zur quantitativen Messung von Risiken vorgestellt. Unter Anwendung dieser Risikokennzahlen kann man zwar das Risiko eines Projekts messen, der (erwartete) Erfolg bzw. Wertbeitrag wird jedoch nicht explizit ausgewlesen. Dies ermöglichen gerade die in Kapitel 3 vorgestellten wertorientierten Kennzahlen, bei denen allerdings die Risikomessung nicht im Vordergrund steht. Die in diesem Kapitel zu diskutierenden risikoadjustierten Performancemaße, die auch als Risk Adjusted Performance Measures (RAPM) bezeichnet werden, stellen eine Verbindung zwischen (erwartetem) Erfolg und Risiko her. Sie setzen den (erwarteten) Erfolg ins Verhältnis zum eingegangenen Risiko und werden genutzt, urn die Vorteilhaftigkeit von Projekten - unter Beachtung von Risikogesichtspunkten - ex ante und ex post zu beurteilen. Im Weiteren werden verschiedene RAPM vorgestellt, und es wird analysiert, inwieweit sie dem Anspruch einer wertorientierten Untemehmensfuhrung gerecht werden. Bei einem vollkommenen Kapitalmarkt im Gleichgewicht ist die Betrachtung von RAPM überflüssig, da Veränderungen des Risikos unmittelbare Marktreaktionen bewirken, die wiederum zu einer marktgerechten Neubewertung führen. Jedoch ist eine Neubewertung nur bei Veränderungen systematischer Risiken notwendig, da nur diese - im Gegensatz zu unsystematischen Risiken- entlohnt werden. Wie bereits zu Beginn von Kapitel 4 angemerkt, kann durch Gestaltung der Risikohühe in dieser Modellwelt kein Wert geschaffen werden. Geht man jedoch von - in der Realität vorliegenden - unvollkommenen Kapitälmarkten aus, so sollen RAPM wichtige Signale in Bezug auf die Allozierung von - begrenzt zur Verfügung stehendem - Risikokapital auf verschiedene Projekte bzw.