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Auszug

Das Zitat von McLuhan — die sogenannte McLuhan Gleichung „[...] the medium is the message.“2 — aus seinem Buch „Understanding the media“ aus dem Jahre 1964 verdeutlicht, dass unsere Gesellschaft und die Art, wie wir miteinander kommunizieren, einer steten Veränderung unterzogen ist, die durch die Einführung neuer Technologien hervorgerufen wird. Diese Veränderungen beschreibt McLuhan als „message“, denen ein „medium“ vorauseilt. Für den Autor folgt daraus im Umkehrschluss, dass man das Medium verstehen müsse, um auch die impliziten Veränderungen, die dem Medium folgen, zu verstehen. Diese Idee McLuhans lässt sich auf das Dissertationsprojekt „Unternehmenskommunikation und Neue Medien“ übertragen. Die Medienindustrie hat sich stets im Wandel befunden. Neu ist, dass durch die Einführung der Internettechnologie und deren Verbreitung seit Mitte der Neunziger Jahre, insbesondere durch das World Wide Web, sich die Formen der Kommunikation aufgrund neuer Medien gewandelt haben. Dies hat Auswirkungen darauf, wie Unternehmen mit ihrer Umwelt und ihren Bezugsgruppen kommunizieren. Diese Arbeit wird diese Veränderungen und deren Auswirkungen am Beispiel der Unternehmensfunktion Public Relations (PR) und dem noch jungen Medium Weblogs erklären.

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Literatur

  1. McLuhan (1964), S. 7.

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  2. McLuhan (1964), S. 7.

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  3. Konvergenz beschreibt kein Ergebnis, sondern den evolutionären Prozeß des Zusammenwachsens der ursprünglich weitgehend unabhängig operierenden Industrien Medien, Telekommunikation und Informationstechnologie. Der Begriff kennzeichnet sowohl die Annäherung der Technologien, als auch die Verbindung der Wertschöpfungsketten sowie das Zusammenwachsen der Märkte insgesamt. Vgl. Zerdick/ Picot/ Schrape (2001), S. 140.

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  4. Picot et al. führen dies auf die neuen Möglichkeiten der Digitahsierung, Miniaturisierung, Standardisierung und die höhere Rechenleistung der Endgeräte zurück. Vgl. Ebenda, S. 156.

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  5. Vgl. Ebenda, S. 156.

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  6. Vgl. Altmeppen (2001), S. 14f.; Generell wird in der Forschung von einer Ökonomisierung oder Kommerzialisierung des Journalismus und der Medien gesprochen. Vgl. Altmeppen (2003b), S. 215–254; Quandt (2003), S. 257–279; Siegert (2003), S. 20–30; Altmeppen (1997), S. 11–37; Altmeppen/Donges/Engels (2000), S. 200–218.

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  7. Vgl. Zerdick et al. (2001), S. 144.

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  8. Der gestiegene ökonomische Druck auf die Medien hat Csoklich zu folgendem Vergleich angeregt: „Medienunternehmen werden so geführt, als wären sie Hühnerfarmen und zählten nur noch die gelegten Eier“. Csoklich zitiert nach Fabris (2000), S. 32.

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  9. Für eine Veränderung der Landschaft der Pressedienste und Agenturen vgl. Dernbach (2000), S. 251–255 sowie Harseim/Wilke (2000), S. 1–122.

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  10. Vgl. auch Interview Paraphrase Nr. 23, 28, 12, s. Internet www.fischer-netze.de.

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  11. Vgl. Thiedeke (2003); Zerfaß (2004b), S. 4.

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  12. Vgl. Lasswell (1948).

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  13. Für eine Diskussion von Kommunikationsmodellen Internet vs. klassischer Kommunikation vgl. Plake/ Jansen/ Schuhmacher (2001), S. 108 f.

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  14. Eigene Darstellung in Anlehnung an Plake/ Jansen/ Schuhmacher (2001), S. 108.

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  15. Vgl. Zerfaß (2004c); Plake/Jansen/Schuhmacher (2001).

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  16. Hömberg konstatiert fünf gesellschaftliche Megatrends; Globalisierung = Aufgrund des Wegfalls nationalstaatlicher Macht hat sich die Wirtschaft, insbesondere die Medienwirtschaft, mobilisiert. Die zunehmende Deregulierung und Privatisierung in diesem Bereich sorgt für einen weiteren Schub in der Entwicklung; Individualisierung = Tradierte soziale Strukturen wie Ehe und Familie lösen sich immer weiter auf, und es treten neue Formen der Individualkommunikation auf; Virtualisierung = Aufgrund neuer Technologien im Kommunikationsbereich verliert die direkte und unmittelbare Kommunikation immer mehr an Bedeutung; Fragmentierung = Damit einher geht eine stärkere Fragmentierung der Interessenlagen der Individuen, und es bilden sich sehr heterogene soziale Subgruppen; Beschleunigung = Das zyklische Zeitbewusstsein löst sich auf und wird durch ein lineares Zeitbewusstsein ersetzt. Moderne IuK-Technologien ermöglichen simultane Information und Kommunikation. Die (1) Digitalisierung ermöglicht Bild-und Tonfolgen in besserer Qualität, als sie noch vor einigen Jahren zu produzieren, zu übertragen und zu empfangen war. Dadurch wird eine breite Vervielfältigung des Medienangebotes kostengünstig möglich. (2) Kommerzialisierung — Das ökonomische Kalkül bestimmt in vielen Medien das publizistische Angebot. Die Grenzen zwischen redaktionellem Inhalt und Werbung verschwimmen. (3) Entertainisierung — Neben Information und Meinungsbildung gehört die Unterhaltung zu den klassischen Formen und Funktionen der Medienkommunikation; sie gewinnt immer mehr an Bedeutung. (4) Outsourcing — Zahlreiche Medienunternehmen haben damit begonnen, Teile Ihrer Produktion (bspw. Inhalteproduktion) auszugliedern und sich nur auf Teilbereiche zu spezialisieren. (5) Orientierung — Angesichts der gesellschaftlichen Megatrends Individualisierung und Fragmentierung wird die Orientierungsfunktion der Medien immer wichtiger. Vgl. Hömberg (2002b), S. 27 ff.

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  17. Vgl. Kohl (2005), o.S.

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  18. Die chemische Industrie ist seit den Siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts im kritischen Blick der Öffentlichkeit und der Politik. Grund für diese besondere Aufmerksamkeit sind die Ende der Sechziger/Anfang der Siebziger entstandenen Debatten um die Endlichkeit der Ressourcen und die Probleme der Umweltverschmutzung. Außerdem hatte die Branche in den Siebziger Jahren mit zahlreichen Krisen und Chemie-Unfällen, die zu beträchtlichen Reputationsverlusten führten, zu kämpfen. Die Arbeiten des Club of Rome zu diesen Themen aus dem Jahre 1972 haben zu einer breiten Bewusstseinsbildung in der Gesellschaft beigetragen. Galt die chemische Industrie Anfang der Sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts noch als „Heilsbringer“, so beschreibt Jeff Lipton, CEO der Firma NOVA Chemicals, die weitere Entwicklung wie folgt: „Over the course of my career our industry has gone from being the creative center of the universe to being the Rodney Dangerfield of the industrial world.“ Vgl. o.V. (2002a), S. 9.

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  19. o.V. (2002b) S. 30.

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  20. Aussage von Sven Royall von Shell Chemicals auf der Verbandstagung der Chemical Industry Association, USA (CIA), Januar 2004, Vgl. o.V. (2004a), S. 3.

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  21. So führt der Verband der chemischen Industrie in Deutschland (VCI) im Rahmen seiner Kommunikationskampagne „Chemie im Dialog“ regelmäßige Studien zur Beurteilung der Globalzufriedenheit mit der chemischen Industrie in Deutschland durch. Sie konstatiert seit längerem eine Erholung der Globalzufriedenheit bei ihren Zielgruppen. Die zurückliegenden Jahre zeigen aber, dass der Zustimmungswert erhebliche Schwankungen aufweist und in der Zielgruppe der jüngeren, besser Gebildeten negativ ist. Darüber hinaus ist der durchschnittliche Zufriedenheitswert der chemischen Industrie im Vergleich zur gesamtdeutschen Industrie rückläufig und liegt unterhalb des Branchendurchschnitts. „Chemie im Dialog“ ist eine Initiative von Unternehmen und Verbänden der Chemie, die mit verschiedenen Maßnahmen und Aktionen zu einem besseren Verständnis zwischen Öffentlichkeit und chemischer Industrie beitragen will. Vgl. VCI (2004b) sowie Siehe Anhang Abb. 7-2, S. 227 und vgl. Boswell (2001), S. 13 f.; Das vom VCI beauftragte Marktforschungsunternehmen RIQUESTA GmbH und TNS Emnid stellte in einer Meinungsumfrage von mehr als 1000 Befragten im Sommer 2004 fest, dass sich die Werte bei der Zielgruppe der jüngeren und besser Gebildeten noch weiter verschlechtert haben und in der Zielgruppe der Entscheidungsträger stagniert.

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  22. Die chemische Industrie ist mit einem Gesamtumsatz von 136 Mrd. € das viertgrößte verarbeitende Gewerbe in Deutschland. Weltweit liegt Deutschland mit seiner Chemieproduktion auf Platz drei nach den USA und Japan und innerhalb der EU auf Platz eins. Mehr als 460.000 Beschäftige arbeiten in der chemischen Industrie. Die chemische Industrie stellt mit ihren Produkten und Dienstleistungen eine Schlüsselindustrie für andere Branchen dar und hat daher eine sehr hohe Bedeutung für die gesamte deutsche Wertschöpfung. Vgl. (VCI) (2004), S. 9.

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  23. Vgl. Ebenda, S. 47; Siehe Abb. 7-3, S. 228. Ein ähnliches Bild ergibt sich auf europäischer Ebene. Hier führt der europäische Chemieindustrieverband CEFIC alle 2 Jahre Studien zur Globalzufriedenheit und zum Image der chemischen Industrie durch. Die Werte liegen auch hier deutlich unter dem Branchendurchschnitt. Das durch Reputationsverluste geprägte Bild der chemischen Industrie wurde darüber hinaus durch den Umstand beeinflusst, dass zahlreiche Fusionen und Abspaltungen innerhalb der chemischen Industrie in den letzten zehn Jahre zu starken Konsolidierungen innerhalb der Chemiebranche führten, mit der Folge immer wieder neuer Konzern-und Unternehmensnamen. Diese haben einen klaren Unternehmensauftritt nach außen nicht erkennen lassen und so zu einer gestiegenen Unsicherheit bei den Rezipienten beigetragen.

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  24. Darüber hinaus zeigte sich ein Mangel an Know-how und Professionalisierung beim Umgang mit den Neuen Medien im Bereich der Unternehmenskommunikation. Bein Einsatz verschiedener Kommunikationsinstrumente mangelt es an effizienter Koordinierung und Orchestrierung. Dies ergab eine breit angelegte Untersuchung zum Thema „Integrierte Kommunikation und Agenda-Setting“ von Scholz & Friends Agenda. Befragt wurden die Kommunikationsleiter von 250 großen Unternehmen und 250 Institutionen (u. a. Verbände, Stiftungen, Ministerien, Kultureinrichtungen und Non-Profit-Organisationen) in Deutschland. Vgl. o.V. (18. September 2003). Eine in 2003 durchgeführte Studie der PR-Agentur ECC Kohtes Klewes bei 100 PR-Verantwortlichen in Deutschland zeigt eine fehlende eigene Kompetenz im Umgang mit den Neuen Medien. Vgl. o.V. (2003), o. S.

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  25. Vgl. Zerfaß (2004c), S. 16; In den drei deutschen Fachzeitschriften „Die Betriebswirtschaft“, „Zeitschrift für Betriebswirtschaft“ und „Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung“ wurden in den letzten 25 Jahren nur sechs Aufsätze zum gesamten Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, der Imagebildung und des Issues Managements veröffentlicht.

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  26. PR war, bevor in den Neunziger Jahren das Lehr-und Forschungsgebiet in Deutschland in der deutschsprachigen Kommunikationswissenschaft weiter ausgeweitet wurde, bereits als Teilgebiet in der Betriebswirtschaftslehre behandelt und hier als ein Instrument der Kommunikationspolitik von Unternehmen neben Werbung, Verkaufsförderung oder Sponsoring im Bereich des Marketing begrenzt worden. Demgegenüber sieht die Kommunikationswissenschaft eine breitere Bedeutung der Public Relations. Die Dissertation folgt einem aktuellen Verständnis von Integrierter Unternehmenskommunikation, das Public Relations als einen Teilbereich der Unternehmenskommunikation darstellt. Vgl. Wehmeier (2003), S. 283 f.; Kim (2003); Bruhn (1995a); Kirchner (2001); Zerfaß (2004c).

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  27. Es existiert ein genereller Streit in der betriebswirtschaftlichen wie der kommunikationswissenschaftlichen Literatur über die Frage nach der funktionalen und organisatorischen Verankerung von Public Relations, sowie dem Zusammenhang zwischen Public Relations und Marketing, bzw. der Marktkommunikation. Vgl. Bruhn/ Ahlers (2004), sowie ein ähnliches Forschungsdesign bereits früher bei Cornelissen/Lock (2000).

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  28. Wissenschaftliche Forschung ist ein Prozess, in dem Wissenschaftler Entscheidungen zu treffen haben, die darin bestehen, dass sie jeweils unter mehreren Orientierungs-und Handlungsmöglichkeiten einzelnen den Vorzug vor den anderen geben, d.h. sie höher bewerten. Vgl. Prim (1989), S. 109 ff.; in diesem Zusammenhang kann der Begriff der Wertung als ein Urteil verstanden werden, in dem Personen, deren Eigenschaften oder Beziehungen zwischen Personen oder Sachen im Hinblick auf einen Maßstab als gut/schlecht/mittelmäßig o. ä. eingestuft werden oder verglichen werden oder Urteile, in denen Handlungen oder Entscheidungen von Personen im Hinblick auf eine Regel als richtig/falsch, recht/unrecht o. ä. eingestuft werden oder Handlungsanweisungen, wie sie durch Sätze mit „sollen“ oder „dürfen“ als normative Sätze ausgedrückt werden. Vgl. Braun/Radermacher (1978), S. 655.

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  29. Vgl. Heinen/ Dietel (1976), S. 17.

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  30. Vgl. Seidl (2001), S. 10.

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  31. a) Bei Wertungen im Basisbereich geht es um die Frage, ob wissenschaftliche Theorien gänzlich ohne zugrunde liegende Wertungen zustande kommen können, da jeder Wissenschaftler bei seinen Untersuchungen hinsichtlich der zu behandelnden Probleme und des Methodeneinsatzes eine Auswahl treffen muss. Diese Auswahl ist aufgrund der zur Verfügung stehenden materiellen und intellektuellen Ressourcen begrenzt (Selektivität der Forschung). Die hier getroffenen Wertungen beeinflussen die von der Wissenschaft gemachten Aussagen. Heinen weist darauf hin, dass es sich dabei durchaus um „subjektive“ Entscheidungen handeln kann. Sollen diese Entscheidungen im Sinne von Gesetzmäßigkeiten Allgemeingültigkeit erlangen, muss hier jedoch ein Konsens mit anderen Wissenschaftlern erfolgen. Vgl. Heinen/ Dietel (1976), S. 19 f. b) Bei Wertungen im Objektbereich wird gefragt, ob die Wissenschaft die in der gesellschaftlichen Realität vorliegenden Wertungen zum Gegenstand ihrer Untersuchungen machen kann. Dies umfasst die Arten, Determinanten und Konsequenzen menschlichen Handelns in sozialen Systemen und der darin untersuchten Individuen und Gruppen sowie deren Ziele und Wertungen. c) Bei Wertungen im Aussagenbereich geht es nach Albert um das eigentliche Werturteilsproblem. Die erste Streitfrage ist, ob wissenschaftliche Aussagen überhaupt frei von Wertungen sein können. Die zweite Streitfrage ist, ob Wertungen mit wissenschaftlichen Aussagen verbunden werden dürfen (Objektivität der Forschung). Die Diskussion um die Werturteilsfreiheit soll hier nicht weiter verfolgt werden. Für weitere „Lösungen“ und Diskussion zur Werturteilsfreiheit vgl. Kirsch (2003), S. 60–61.

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  32. Kirsch unterscheidet zwischen dem generativen Sprachspiel, theoretischen Bezugsrahmen/Theorieentwürfen und Modellen. Letztere sind Aussagensysteme, wenn sie auf der Basis eines generativen Sprachspiels hinreichend präzisiert sind. Vgl. Kirsch (2003), S. 21 f.

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  33. Vgl. Ebenda, S. 61.

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  34. So schreibt Murphy in ihrem Buchbeitrag „Most scholars of public relations agree that lack of theoretical base is a central problem in public relations today.“ Murphy (1994), S. 173; Auch Kunczik kritisiert, dass es sich bei den vorhandenen Theorien häufig um empirisch gehaltlose Sprachsysteme definitorischen Charakters handele, die keine Theorien seien. Vgl. Kunczik (1996), S. 51.

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  35. Zur Abgrenzung wissenschaftlicher Theorien wird gewöhnlich das Erfahrungsobjekt einerseits und das Erkenntnisobjekt andererseits herangezogen. Dabei stellt das Erfahrungsobjekt einen konkreten Realitätsausschnitt dar, während das Erkenntnisobjekt der Fokussierung auf die typischen Problem-und Fragestellungen der betrachteten Disziplin dient. Vgl. Behrens (1993), S. 2767 f.; Chmielewicz (1994a), S. 19; Schneider (1987), S. 162.

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  36. Wöhe definiert den Untersuchungsbereich der Wirtschaftswissenschaft allgemein als die Wirtschaft, also die menschliche Tätigkeit, die der Bedürfnisbefriedigung dient. Die naturgegebene Knappheit für Güter zwingt Menschen zu wirtschaften, um ein größtmögliches Maß an Bedürfnisbefriedigung zu bekommen. Das Handeln erfolgt nach dem ökonomischen Prinzip. Das Erfahrungsobjekt Betrieb umschreibt Wöhe als eine planvoll organisierte Wirtschaftseinheit. Die Probleme, die sich innerhalb des Betriebes ergeben, sind so komplex, dass sie nicht von einer einzelnen wissenschaftlichen Disziplin erklärt werden könnten. Das Erkenntnis-bzw. Untersuchungsobjekt der Betriebswirtschaftslehre sieht Wöhe daher in der Summe aller wirtschaftlichen Entscheidungen, die im Rahmen des Betriebes erfolgen. Dazu zählen Entscheidungen über die Zielsetzung, (wie bspw. Gewinnmaximierung, optimale Güterversorgung,...), Entscheidungen über den Aufbau des Betriebes, sowie Entscheidungen über die Durchführung der Leistungserstellung und Leistungsverweitung. Vgl. Wöhe (1993), S. 1 ff. Kirsch vertritt bspw. eine erkenntnispluralistische Führungslehre und geht davon aus, dass unter der Bezeichung „Betriebswirtschaftslehre“ heute eine heterogene Vielfalt von Forschungstraditionen tatsächlich gepflegt wird. Kirsch wählt die Metapher eines Scheinwerfers, der verschiedene Forschungstraditionen beleuchtet, um anwendungsorientierte Lösungen zu bieten. Die Scheinwerfermetapher symbolisiert die Lehre für die Führung bei der Anknüpfung an Probleme der Praxis, die kennzeichnend für die Anwendungsorientierung sind. Der Scheinwerfer versinnbildlicht aber auch eine Lehre von der Führung, im Sinne einer organisationstheoretischen Sichtweise. Entscheidend ist, dass Kirsch damit die notwendige Pluralität der Forschung in der Betriebswirtschaftslehre zum Ausdruck bringt. Vgl. Kirsch (2003), S. 169ff.; Vgl. dazu auch Schneider (1987), S. 33ff. der ähnlich wie Kirsch das Bild eines Theaters und eines Bühnenscheinwerfers wählt. Der Forscher beleuchtet mit dem Scheinwerfer sein Problem. Dadurch können mehrere Bühnenbereiche auch mehrfach beleuchtet werden. Picot kritisiert an dieser Sichtweise, dass durch die Betrachtung eines Scheinwerfers einige Dinge beleuchtet werden, andere aber auch im „Schatten des Scheinwerferlichts“ verborgen bleiben. Vgl. Picot/Dietl/Franck (2002), S. 28.

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  37. Aus allen 3 Bereichen lassen sich zum analytischen Potential der Medienökonomik umfangreiche Themen definieren, wie bspw.: Was kann die Medienökonomie für die kommunikations-und medienwissenschaftliche Begriffsbildung (Kommunikation, Rezipient, Kommunikator, Medium) leisten? Welche medienwirtschaftlichen Entscheidungs-und Steuerungssysteme lassen sich aus ökonomischer Sicht unterscheiden? Welche ökonomischen Strategien der Mediengüterproduktion können festgestellt werden? Was sagt die Ökonomik über die medienwirtschaftlichen Akteure und deren Verhaltensweisen? Welche Erkenntnis können wir mit Hilfe der Ökonomik bezüglich der Entstehung, dem Bestehen und dem Vergehen von Institutionen (Print, Journalisten, Fernsehen) gewinnen? Für eine ausführliche Darstellung der einzelnen Themenkreise sowie deren Fragestellungen. Vgl. Steininger (2003), S. 3 ff.

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  38. Merten bezeichnet die Kommunikationswissenschaft als eine im Vergleich zur Physik oder den Wirtschaftswissenschaften unterentwickelte Wissenschaft, da sie noch kein einheitliches Dimensionssystem für ihr Erkenntnisobjekt entwickelt hat. Vgl. Merten (1999), S. 48. Merten sieht ebenfalls das wirtschaftliche Handeln als das Erkenntnisobjekt der Wirtschaftswissenschaften, dass u.a durch die Dimensionen wie Preis, Leistung, Produktivität, etc. beschrieben werden kann. Dies gestaltet sich auch daher als schwierig, da die Besonderheit dieser Disziplin ist, dass „die Kommunikationswissenschaft — im Gegensatz zu allen anderen Wissenschaften — das Funktionieren dessen, was sie erklären will, bereits vorraussetzt, sie ist selbstreferentiell strukturiert.“ Merten (1999), S. 49. Dennoch kann allgemein festgehalten werden dass sich die Kommunikationswissenschaft in ihrem Erfahrungsbereich mit zwischenmenschlicher Kommunikation beschäftigt. Vgl. Steininger (2003), S. 5. Für eine weitere Diskussion und Abgrenzung von Wirtschaftswissenschaften, Medienökonomik und Kommunikationswissenschaft wird auf Saxer verwiesen, der eine Übersicht über den Entwicklungsstand, die Hauptprobleme sowie die Problemlösungspotentiale beider Wissenschaftsdisziplinen bietet. Vgl. Saxer (2003), S. 9.

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  39. Vgl. Saxer (2003), S. 10. Siehe dazu auch Altmeppen (2003a), S. 7.

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  40. Vgl. Saxer (2003), S. 15.

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  41. Vgl. Bonfadelli/ Meier (1984), S. 540.

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  42. Vgl. Mayring (2003).

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  43. Vgl. Krotz (2003), S. 253; Mayring (2003), S. 30.

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  44. Vgl. Cicourel (1970), S. 218ff.

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  45. Vgl. Hopf (1979), S. 14f.

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  46. Die Besonderheit des Leitfadeninterviews liegt nicht in der Erhebungsform, sondern im Befragungsobjekt — dem Experten. Ein bereits genanntes Problem der explorativen Forschung ist die nicht repräsentative Stichprobe. Bei der Befragung kann es neben dem Vorwurf der fehlenden Repräsentativität auch zu weiteren Problemen kommen. Düring/ Bergmann (2002), S. 3. So stellt der „Eisbergeffekt“ eine Blockade durch den Interviewten dar. Der „Paternalis-museffekt“ stellt eine dominierende Position des Befragten gegenüber dem Interviewer dar, der meist durch starke Alters-oder Statusunterschiede ausgelöst wird. „Rückkopplungseffekte“ entstehen, wenn der Befragte selbst die Gesprächssituation für eigene Fragen nutzt. Der „Katharsiseffekt“ entsteht dann, wenn der Befragte die Gelegenheit nutzt, eigene Probleme und Missstände anzusprechen. Der Erfolg des Interviews hängt sehr davon ab, ob das Expertentum auch tatsächlich thematisiert wird.

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  47. Vgl. Bogner (2001), S. 477; Voelzkow (1995), S. 51.

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  48. Vgl. Flick (1995), S. 94 ff. und Vgl. Esser (1999), S. 354.

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  49. Meuser (1991), S. 448. Ausnahme stellt hier lediglich das narrative Interview dar, dass auf einen Leitfaden verzichtet. Vgl. Esser (1999), S. 354.

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  50. Vgl. Flick (2002), S. 139.

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  51. Vgl. Scheuch (1973), S. 123.

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  52. Vgl. Brosius/ Koschel (2001), S. 108.

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  53. Vgl. Esser (1999), S. 355.

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  54. Meuser/ Nagel (2000), S. 73 f.

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  55. Bogner (2002), S. 43.

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  56. Insbesondere werden auch bei der Auswahl der Stichprobe oft Fehler gemacht. Daher ist die Auswahl der Experten besonders bei qualitativen Stichproben besonders kritisch. Häufig wird die Stichprobe relativ beliebig ohne Anwendung einer konkreten Methode ausgewählt. Vgl. Merkens (1997), S. 97

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  57. Vgl. Götze (1991), S. 238 f.

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  58. Healey (1993), S. 345.

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  59. Vgl. Mayring (1996), S. 53.

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  60. Ähnlich wie bei der Gestaltung eines Fragebogens bei einer schriftlichen Befragung, spielt auch bei Leitfadeninterviews der Aufbau der Fragen und deren Formulierung eine kritische Rolle, der durch die Beachtung der gängigen Literatur zum Thema der qualitativen Befragung und von Interviewtechniken Rechnung getragen wurde. Regeln, wie kurze Formulierungen, keine hypo thetischen Formulierungen, einfache Wortwahl, keine doppelten Negationen, Vermeidung von Suggestivfragen, konkrete Fragestellungen und neutrale, nicht suggestive Wortwahl sollten be achtet werden. Vgl. Diekmann (2001), S. 410–414, Friedrichs (1990), S. 205–207; Bortz (2002), S. 244–246; 255–256; Komrey (2000), S. 349–351; Kreutz (1974), S. 53–61.

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(2006). Einleitung. In: Unternehmenskommunikation und Neue Medien. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9195-5_1

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