Auszug
Auch die Idee der Gemeinschaftlichkeit muss also, wie im letzten Kapitel gesehen, keineswegs neu erfunden werden. Dazu wurde zunächst festgestellt, wie auch die Theorien der privaten Religion weiter auf die Notwendigkeit gruppenbasierter Prozesse verweisen, um aufzuzeigen, dass der Konsens der privatisierten Wahlreligion vielleicht brüchiger sein könnte, als er allzu oft dargestellt wird. In den gängigen Erzählungen darüber, wie der Mensch zu seiner Religion kommt, stehen Erklärungen, die nicht das Individuum und seine Wahl in den Vordergrund stellen, jedoch trotz aller gemeinschaftlicher Elemente im Hintergrund. Nicht nur sollte sich eine soziologische Bestimmung der Religion mit der Erklärung der privaten Wahl nicht zufrieden geben; sie ist vielmehr selbst, als Erzählung, durch den westlichen Religionsbegriff geformt. Es handelt sich um einen innerlichen, individuellen Religionsbegriff, der auf der christlichen Religion im Allgemeinen und deren protestantischer Ausformulierung im Besonderen basiert. Somit steht er selbst auf der Basis religiös grundierter Setzungen. Mehr noch, der individuelle Religionsbegriff passt ins Bild eines individualistischen Bildes von Mensch und Gesellschaft, das eine allgemeine Gültigkeit erlangt hat und, in Bergers Begriffen, selbst zum heiligen Baldachin geworden ist.
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Notes
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(2007). Ist das denn zu glauben?. In: Die entprivatisierte Religion. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9160-3_5
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