Auszug
Die These des Wandels von der Parteien- zur Mediendemokratie führte zu der Beschäftigung mit der Frage nach einem neuen, medienorientierten Charakter der Wahlkämpfe, der möglicherweise eine veränderte politische Kultur widerspiegelt.90 Tatsächlich wird in vielen Untersuchungen betont, wie sehr die Wahlkämpfe innerhalb der letzten Jahre an Bedeutung gewonnen und sich verändert — modernisiert, amerikanisiert oder „professionalisiert“ — haben. Auch von „postmodernen Wahlkämpfen“ ist die Rede.91 Die Behauptung von der Neuartigkeit der Wahlkämpfe ist ein sehr häufig vertretener Standpunkt92, ein Großteil der Veröffentlichungen thematisiert ausschließlich diese angenommene neue Entwicklung, so dass die Annahme selbst Auslöser der Ausdehnung der Wahlkampfforschung zu sein scheint.
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Literatur
Vgl. Geisler / Sarcinelli: Modernisierung von Wahlkämpfen und Modernisierung von Demokratie? (2002), S. 48.
Siehe Holtz-Bacha: Wahlwerbung als politische Kultur (2000).
So z.B. Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe (2002).
Ebd., S. 302.
Meyer / Schicha / Brosda: Die Theatralität des Wahlkampfs. (2002), S. 23.
Siehe z.B. Schumacher: Lernen von Amerika — die Kampagne der SPD (1998); Falter: Alle Macht dem Spin Doctor (1998); Darstellung der Amerikanisierungsdebatte: Siehe Kamps: America ante Portas? (2000).
Siehe z.B. Brettschneider: Kohl oder Schröder (1998); Noelle-Neumann / Donsbach / Kepplinger: Kampa (1999); Falter / Römmcle: Professionalisierung bundesdeutscher Wahlkämpfe, oder: Wie amerikanisch kann es werden? (2002); Müller: Wahlkampf à l’américain (2002); Kamps: Trans-Atlantik Trans-Portabel? Die Amerikanisierungsthese in der politischen Kommunikation (2000).
Holtz-Bacha: Wahlkampf in Deutschland. Ein Fall bedingter Amerikanisierung (2000).
Holtz-Bacha weist allerdings darauf hin, dass sich eine Diskussion um die Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe regelmäßig vor Bundestagswahlen wiederbelebt seit 40 Jahren, als Willy Brandt 1961 Merkmale aus dem amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf übernahm. Siehe Holtz-Bacha: Wahlkampf in Deutschland. Ein Fall bedingter Amerikanisierung (2000), S. 52.
Vgl. Kamps: America ante Portas? (2000), S. 17 f.
Siehe Donges: Amerikanisierung; Professionalisierung, Modernisierung? (2000), S. 29.
Vgl. Falter/ Römmele: Professionaüsierung bundesdeutscher Wahlkämpfe (2002) S. 22; Kamps: America ante Portas (2000), S. 19.
Vgl. Kamps: Politische Parteien und Kampagnen-Management (2002), S. 79f.
Strohmeier: Vom Mythos der Amerikanisierung deutscher Wahlkämpfe; Plasser: Globalisierung der Wahlkämpfe (2002), S. 97ff.
Siehe Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe (2002), S. 81.
Vgl. ebd., S. 55.
Gross: Die Multioptionsgesellschaft (1994).
Römmele, Andrea: Direkte Kommunikation zwischen Parteien und Wählern (2002), S. 30.
Siehe Holtz-Bacha: Wahlwerbung als politische Kultur (2000), S. 13f.
Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe (2002), S. 361.
Siehe ebd., S. 91.
Vgl. Münkler: Der kompetente Bürger (1997).
Woyke: Bundestagswahl 2002 (2002), S. 7f.
Siehe Römmele: Direkte Kommunikation zwischen Parteien und Wählern (2002), S. 22. Römmele verzichtet jedoch auf eine empirische Analyse der Wahlkämpfe.
Siehe ebd., S. 25ff.
Siehe ebd., S. 29f.
So unter anderem Schulz: Wahlkampf unter Vielkanalbedingungen (1998), S. 378.
Vgl. Donges: Amerikanisierung; Professionalisierung, Modernisierung? (2000), S. 29.
Siehe Römmele: Direkte Kommunikation zwischen Parteien und Wählern (2002), S. 35.
Roth: Strategien und Praxis in Wahlkampagnen aus Sicht der Wahlforschung (2003), S. 25.
Kamps: Politische Parteien und Kampagnen-Management (2002), S. 82f.
Vgl. Müller: Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie (1999).
Zum letzten Punkt siehe Holtz-Bacha: Wahlwerbung als politische Kultur (2000), S. 232; Neuner Duttenhofer: Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestagswahlkampf 2002 (2004), S. 92.
Siehe Kamps: Politische Parteien und Kampagnen-Management (2002), S. 78.
Meyer / Schicha / Brosda: Die Theatralität des Wahlkampfs (2002); Schicha: Die Theatralität der politischen Kommunikation (2003).
Vgl. Meyer: Mediokratie (2001).
Meyer / Schicha / Brosda: Die Theatralität des Wahlkampfs (2002).
Siehe z.B. Dörnen: Politainment (2001); Schicha: Die Theatralität der politischen Kommunikation (2003).
Vgl. Falter / Römmele: Professionalisierung bundesdeutscher Wahlkämpfe (2002).
Siehe Falter: Alle Macht dem Spin Doctor (1998).
Vgl. zu den Bundestagswahlkämpfen 1957 und 1972: Hönemann / Moors: Wer die Wahl hat (1994).
Falter: Alle Macht dem Spin Doctor (1998).
Vgl. Althaus: Strategien für Kampagnen (2001), S. 17.
Siehe Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe (2002), S. 93.
Vgl. Radunski: Politisches Kommunikationsmanagement (1996), S. 43.
Holtz-Bacha: Wahlwerbung als politische Kultur (2000), S. 232.
Siehe ebd., S. 15.
Römmele: Direkte Kommunikation zwischen Parteien und Wählern (2002).
Vgl. Esser / Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000), S. 42; Kepplinger, Hans Mathias / Maurer: Der Nutzen erfolgreicher Inszenierungen (1999), S. 37.
Vgl. Müller: Von der Parteiendemokratie zur Mediendemokratie (1999), S. 49f.
Meyer: Mediokratie (2001), S. 91.
Siehe ebd.
Vgl. Schönbach: Massenmedien und Wahlen (1983).
Siehe unter anderem: Noelle-Neumann: Das doppelte Meinungsklima (1977); Kepplinger / Brosius / Dahlem: Wie das Fernsehen Wahlen beeinflusst (1994); dies.: Helmut Kohl und Oskar Lafontaine im Fernsehen (1993); Schönbach / Semetko: Medienberichterstattung und Parteien Werbung im Bundestagswahlkampf 1990 (1994); Donsbach: Wie Massenmedien Wahlen beeinflussen (1996); Schmitt-Beck: Wähler unter Einfluß (1998).
Holtz-Bacha: Massenmedien und Wahlen (1996), S. 10.
Siehe ebd., S. 12f.
Stauss: Wählt Markenpolitik! (2002), S. 230.
Siehe z.B. Römmele: Direkte Kommunikation (2002), S. 35, Holtz-Bacha: Massenmedien und Wahlen (2002).
Vgl. Radunski: Die Zukunft des Political Consultings (2002), S. 210.
Vgl. Müller: Wahlkampf à l’américain (2002), S. 197.
Siehe Esser / Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000), S. 45f.
Vgl. Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000) ebd., S. 45.
Medienberatung und Meinungsforschung sind nur ein Teil der gesamten Politikberatung (z.B. wissenschaftliche Politikberatung im Policy-Bereich), siehe Dagger / Greiner / Leinert / Meliß / Menzel: Politikberatung in Deutschland (2004).
Siehe Esser / Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000), S. 47.
Siehe Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000) ed., S. 48f.
Siehe Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000) ed., S. 47.
Siehe Reinemann: „Mit Zuckerbrot und Peitsche“ (2000) ed., S. 40.
Strohmeier: Moderne Wahlkämpfe (2002), S. 50.
Wolfgang Drexler, ehemaliger Generalsekretär der SPD Baden-Württembergs. Zitiert nach: Griese: Von der Notwendigkeit des Wahlkampfinanagements (2002) S. 87; Interview Hoogvliet.
Vgl. Dörnen Wahlkämpfe (2002), S. 33/34.
Krönig: Labours PR-Stratege Peter Mandelsohn (1997).
Varain: Parteien und Wähler (1965), Abschnitt 2.32, S. 3.
US-amerikanische Politikberater sind in dem Sinne professionalisiert, dass sie einen eigenen Berufsstand („Political Consultant“) hervorgebracht haben. Sie sind nicht an eine Partei oder eine politische Richtung gebunden, sondern arbeiten Strategien für diejenigen aus, die sie bezahlen. Sie verfügen über ein berufsspezifisches Expertenwissen, das wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Sachkenntnisse umfasst. Schätzungsweise 14 Milliarden Dollar geben Parteien und Kandidaten innerhalb einer Legislaturperiode für Beraterhonorare aus. In der Regel werden mehrere Berater oder Beraterfirmen für eine Kampagne engagiert. Besonders erfolgreiche Berater stehen selbst im Licht der Öffentlichkeit wie James Carville und Dick Morris, der ehemalige Berater Bill Clintons, der auch in Deutschland Vorträge hält und Interviews zum Thema Wahlkampf gibt. Die Zahl der freiberuflich tätigen Politikberater wird auf 7.000 geschätzt. Es werden an Universitäten praxisnahe Studiengänge für politische Kommunikation und Management angeboten. Vgl. Althaus: Söldner der Politik (2002).
Vgl. Simon: Und ewig lockt der Spin Doctor… (2002), S. 51f. Den Einfluss der Spin Doctors auf die Politik untersuchten Plasser / Scheucher / Senft: Praxis des Politischen Marketing aus Sicht westeuropäischer Politikberater und Parteimanager (1998).
Siehe Falter / Römmele: Professionalisierung bundesdeutscher Wahlkampfe, (2002), S. 53.
Vgl. Kamps: Politische Parteien und Kampagnen-Management (2002), S. 69.
Siehe Holtz-Bacha: Wahlkämpfe in Deutschland (2000), S. 212f.
Dörner, Andreas: Wahlkämpfe eine rituelle Inszenierung des „demokratischen Mythos“ (2002), S. 16.
Ebd., S. 19.
Woyke: Bundestagswahl 2002 (2002), S. 55.
z.B. Schönbach: The „Americanization“ of German election campaigns (1996); Schütz: Selbstdarstellung von Politikern (1992).
Vgl. Schicha: Die Theatralität der politischen Kommunikation (2003), S. 97f.
Sarcinelli: Politik als „legitimes Theater“? (2002), S. 17.
Oberreuter: Stimmungsdemokratie: Strömungen im politischen Bewusstsein, Zürich, Osnabrück 1987.
Piepenstock: Ist der Wahlkampf entbehrlich? (1969); siehe auch Bergsdorf: Deutschland vor dem Wahlkampf (1986).
Siehe Abromeit: Das Politische in der Werbung (1972), S. 58.
Siehe Kaster (1990), S. 41ff.
Wild: Der Bundestagswahlkampf 1976 (1980).
Sarcinelli: Symbolische Politik und Wahlkampf (1983), S. 56.
Siehe ebd., S. 100f.
Ebd., S. 56.
Bethschneider: Wahlkampffühning und politische Weltbilder (1987), S. 195.
Ebd., S. 17.
Ebd., S. 192.
Ebd., S. 197–208.
Oberreuter: Stimmungsdemokratie (1987), S. 16.
z.B.: Althaus (Hrsg.): Kampagne! (2001); Althaus / Cecere (Hrsg.): Kampagne!2 (2003); Berg (Hrsg.): Moderner Wahlkampf (2002); Machnig (Hrsg.): Politik Medien Wähler (2002).
Siehe ebd.; Röseler: Wahlkampforganisation der CDU/CSU (2003); Kapferer / Chatzimarkakis: Die Kampagne der FDP. (2003); Becher: Die Grünen-Kampagne (2003). Prominentes Beispiel ist Matthias Machnig. Siehe z.B. Machnig: Strategiefähigkeit in der beschleunigten Mediengesellschaft (2002), ders.: Politische Kommunikation unter Modernisierungsdruck (2004); ders. (Hrsg.): Politik Medien Wähler. Wahlkampf im Medienzeitalter, Opladen 2002.
z.B. Moeller: Wahlen gewinnen (2001); Schwertel: Ich gewinne die Wahl (2001); Altendorfer / Wiedemann / Mayer (Hrsg.): Der moderne Medienwahlkampf (2000).
Vgl. Neuner-Duttenhofer: Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestagswahlkampf 2002 (2004), S. 75; SPD Parteivorstand (Hrsg): Kampa 02. Wahlkampfhandbuch 2002.
Siehe Stauss: Wählt Markenpolitik! (2002), S. 225f.
Mizrahi: 17 Tipps für erfolgreiche Themenkampagnen (2002), S. 111.
Griese: Von der Notwendigkeit des Wahlkampfmanagements (2002), S. 89. Mit Sachverstand ist hier der Einsatz von professionellen Medienberatern gemeint.
Siehe Radunski: Die Zukunft des Political Consultings (2002), S. 208.
Siehe Stauss: Wählt Markenpolitik! (2002), S. 215ff.
Siehe Karpinski / Uthmann: Mit Volldampf Richtung Kanzleramt (2002), S. 235.
Mizrahi: 17 Tipps für erfolgreiche Themenkampagnen (2002), S. 111.
Siehe ebd., S. 109–123.
Ebd., S. 111.
Siehe ebd., S. 111–117.
Siehe Althaus: Management der Konfrontation (2003), S. 106f.
Siehe Butter / Fuchs / Srnka: Vom Wahlkampf zum POLIT-Marketing (2002).
Siehe Stauss: Wählt Markenpolitik! (2002), S. 220.
Siehe unter anderem Radunski: Profis machen müde Demokraten munter (2003), S. 7ff.
Siehe Radunski: Die Zukunft des Political Consultings (2002), S. 207.
Althaus: Die Mächtigen schlau machen? (2004), S. 46.
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(2007). „Modernisierter“ Wahlkampf: Positionen. In: Professionalisierung deutscher Wahlkämpfe?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9158-0_2
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