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Auszug

Dieses Kapitel widmet sich der Fragestellung, wie die Tatsache erklärt werden kann, dass im Tertiärbereich in den USA eine die anderen etablierten OECD-Länder weit übertreffende Ressourcenmenge, vor allem aus privater Hand, mobilisiert werden kann. Die Arbeitshypothese, die hier vertreten werden soll, ist, dass die institutionelle Struktur des amerikanischen Bildungssystems die entscheidende Rolle spielt. Die spannungsreiche Wechselbeziehung zwischen privaten und öffentlichen Institutionen bildet dabei das Kernelement dieser Dynamik. Drei Eigenschaften des amerikanischen Systems der Tertiärbildung sind hier entscheidend: Zum einen herrscht ein starker Wettbewerb nicht nur zwischen den Institutionen des privaten und öffentlichen Sektors, sondern auch innerhalb der Sektoren. Dieser Wettbewerb beinhaltet im Unterschied zu den Verhältnissen in kontinentaleuropäischen Staaten die reale Option des Scheiterns. Massenweise Schlieβungen und Neugründungen von Colleges und Universitäten sind in der Geschichte der Tertiärbildung der USA kein seltenes Phänomen. Der Wettbewerb hat aber auch dazu geführt, dass sich eine enorme Vielfalt an Bildungsinstitutionen etabliert hat. Dies ist die zweite entscheidende Eigenschaft des amerikanischen Systems. Diese Vielfalt bezieht sich nicht nur auf die zu beobachtenden groβen Leistungsunterschiede der Studenten unterschiedlicher Institutionen. Vielmehr versuchen viele amerikanische Bildungsinstitutionen, sich „Marktnischen“ zu erschlieβen, d.h. eine Spezialisierung auszubilden, in der sie anderen Institutionen überlegen sind. Wie auch in amerikanischen Wirtschaftsunternehmen üblich, setzten sich die Colleges und Universitäten eine „Mission“, die es zu erfüllen gilt. Dies kann zum Beispiel die Erziehung von Studenten aus Minderheitengruppen sein (vor allem die Colleges für Afro-Amerikaner sind hier zu nennen) oder die Vermittlung von christlichen Lehren neben dem Studium. Die Spezialisierung in der Vielfalt kann sich auch darin äuβern, dass ein College zum Beispiel insgesamt nur einen mittleren Platz in den überall verfugbaren Hoch-schulrankings einnimmt, es aber in der Erfüllung einer Bildungs-Nischenfunktion (z.B. ein besonders gutes PhD-Programm für „Nativistische Literatur der Kolonialperiode“ oder Ähnlichem) nationalen Ruhm erlangt.

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© 2006 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2006). Bildungsfinanzen in den USA: Hochschulbildungswesen. In: Die Bildunggsausgaben der USA im internationalen Vergleich. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9155-9_3

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