Auszug
Im ersten Kapitel dieser Arbeit wurden die Anreize als ein entscheidendes Moment für die Einflussnahme auf die Rechnungslegung identifiziert. Als Grundvoraussetzung diente das der Agency-Theorie inhärente opportunistische Verhalten des Managements und das teilweise fehlende moralische Handeln.952 Anreize können sowohl in der Maximierung des finanziellen Nutzes und des nicht finanziellen Nutzens liegen. Das Vorliegen und die Vielschichtigkeit derartiger Anreize wird mit den SEC litigation releases zur Umsatzrealisierung nachdrücklich belegt. Zentrale Anreize liegen im finanziellen Nutzen und damit auch in der begünstigenden Vergütungsstruktur des Managements. Beispielsweise hat die „compensation structure fostered this preference, because compensation of sales and pre-sales personnel was largely based on the amount of revenue recognized“953. Unter anderem wurden weitere Einflussnahmen vorgenommen, um bonusvergütete Verkaufsziele zu erreichen oder Aktienoptionen gewinnbringend auszuüben.954 Anreize im Bereich möglicher Nutzenkohärenzen mit Anteilseignern liegen in der Verschleierung von schlechten Unternehmensleistungen, in der Erwartungserfüllung von Analysten oder im Verkauf von Unternehmensanteilen.955
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
References
Die Kombination von Anreizen zur Einflussnahme, geringer moralischer Maßstäbe und die Möglichkeiten zur Einflussnahme auf die Rechnungslegung, bilden das sog. Fraud-Triangle. Vgl. u.a. Knabe/ Mika/ Müller et al. (Fraud, 2004), S. 1059.
Vgl. SEC Litigation Release No. 18605 vom 02.03.2004; SEC Litigation Release No. 18355 vom 18.09.2003; SEC Litigation Release No. 18104 vom 24.04.2003.
Vgl. Zimmermann (Incentives, 2002), S. 541.
Knabe/ Mika/ Müller et al. (Fraud, 2004), S. 1059
Vgl. Kapitel II.2, S. 28.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 76 allgemein zur geringen Regelungstiefe von Normen.
Vgl. zu den Komponenten des Realisationsprinzips Baetge/ Kirsch/ Thiele (Bilanzen, 2003), S. 119.
Vgl. Moxter (Realisationsprinzip, 1984), S. 1784.
Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 76.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C und Wagenhofer (Internationalisierung, 2002), S. 234.
Vgl. Alexander/ Archer (Myth, 2000), S. 541.
Vgl. Nobes (Practices, 1983), S. 7. Nobes hat eine statistische Klassifikation der Rechnungslegungsstandards unterschiedlicher Länder vorgenommen. Zur Einordnung wurden u.a. unterschiedliche Faktoren wie Abschlussadressaten, Präzision der Normen, Einfluss der Steuergesetzgebung und die Möglichkeit von Gewinnglättungen herangezogen.
Vgl. Alexander/ Archer (Response, 2003), S. 504.
Vgl. FASB Staff (IAS 18, 1999), S. 210.
A.A. Schipper (Principles-Based, 2003), S. 71. Schipper ist der Auffassung, die US GAAP seien grundsätzlich auf einem Rahmenkonzept aufbauend. Lediglich Ausnahmeregelungen und Anwendungsleitlinien ließen die US GAAP als regelungsbasiert erscheinen.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 77.
Vgl. dazu unter anderem die Ausführungen von Wagenhofer (Internationalisierung, 2002), S. 234 und Preißler (Prinzipienbasierung, 2002), S. 2394. Kritisch zur Einordnung der IFRS als prinzipienbasiert vor dem Hintergrund erheblicher Regelungslücken vgl. Kuhner (Prinzipienbasierung, 2004), S. 270 sowie Sunder (Rethinking, 2003), S. 8.
Vgl. Tweedie (Statement, 2002), S. 4.
Ballwieser (Analyse, 1996), S. 503.
Vgl. Ballwieser (Analyse, 1996), S. 524.
Vgl. Posner (Analysis, 1986), S. 21.
Vgl. Kirstein (Analyse, 2004), S. 5.
Vgl. Kaplow/ Shavell (Analysis, 1999), S. 62. Auf die Wahl zwischen Regeln und Standards soll insofern nicht eingegangen werden, als sie mit ihrem relativen Umfang unterschiedliche Kosten für den Gesetzgeber, den Normanwender und das Enforcement herbeiführen. Vgl. Schäfer (Rules, 2002), S. 1.
Vgl. Kaplow (Rules, 1999), S. 509.
Vgl. Kaplow (Rules, 1999), S. 510.
Vgl. Schäfer (Rules, 2002), S. 2.
Vgl. Fon/ Parisi (Specificity, 2004), S. 4.
Vgl. Kaplow (Rules, 1999), S. 510.
Vgl. Schäfer (Rules, 2002), S. 2.
Vgl. Kaplow (Rules, 1999), S. 514.
Shavell (Analysis, 1987), S. 80 im Zusammenhang mit Gerichtsentscheiden.
Böcking/ Löcke (Abschlussprüfung, 1997), S. 462.
Beispielsweise nimmt nach Peemöller (Rechnungslegung, 2004), S. 561 „die Unscharfe einer Rechnungslegung … mit steigender Anzahl von allgemeinen Normen erheblich zu“.
Schildbach (Prinzipienorientierung, 2003), S. 252.
Vgl. Preißler (Prinzipienbasierung, 2002), S. 2394.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. Mason/ Gibbins (Standards, 1991), S. 22.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. Shortridge/ Myring (Defining, 2004), S. 36 insbesondere im Hinblick auf Leasing-Transaktionen.
Vgl. Nelson (Evidence, 2003), S. 101, der regelungsbasierte Standards als „sichere Häfen“ für sachverhaltsgestaltende Maßnahmen ansieht.
Vgl. Herz (Challenge, 2003), S. 251; Smith/Kivi/Wagner (Standards, 2004), S. 11; Bratton (Rules, 2003), S. 1045. Vgl. auch Knapp (Conflict, 1985), S. 208, der auf Basis einer empirischen Studie feststellt, dass Abschlussprüfer detailliertere Normen bevorzugen. Weiterhin ergab eine Befragung von 93 kanadischen Prüfungsgesellschaften durch Gibbins/Salterio/Webb (Negotiation, 2001), S. 552 eine erhebliche Relevanz der Art der Rechnungslegungsstandards bei Verhandlungen des Abschlussprüfers mit dem Management über Bilanzierungssachverhalte.
Nobes (Standards, 2005), S. 25 ist der hier nicht gefolgten Auffassung, dass der Grund für die Implementierung von Regelungen in der Inkonsistenz der Prinzipien mit dem Rahmenkonzept zu sehen ist.
Vgl. so bereits im Jahr 1985 Knutson/ Wichmann (Overload, 1985), S. 388; Delaney/Epstein/Nach et. al. (GAAP, 2004), S.U.
Vgl. Sterling (Patch, 2003), S. iii am Beispiel von Grundstücksveräußerungen.
Vgl. zur Kritik an Spielräumen in Bezug auf die Vergleichbarkeit Hommel/ Hermann (Accounting, 2003), S. 2506.
Vgl. Ruhnke/ Nerlich (Regelungslücken, 2004), S. 389, die auch davon ausgehen, dass bei einem regelorientierten Ansatz der Abschlussersteller nicht in der Lage ist, Regelungslücken zu schließen.
Vgl. Smith/ Kivi/ Wagner (Standards, 2004), S. 11.
Vgl. Lev (Facts, 2003), S. 45.
Vgl. Herz (Challenge, 2003), S. 251.
Vgl. Altamuro/ Beatty/ Weber (Evidence, 2005), S. 386. Die Ermittlung der Diskontinuitäten in den ausgewiesenen Gewinnen erfolgte nach der in Kapitel 2.1.2 beschriebenen Vorgehensweise von Burgstahler/Dichev (Earnings, 1997).
Vgl. Altamuro/ Beatty/ Weber (Evidence, 2005), S. 386.
Vgl. AICPA (Proposal, 2002), S. 1.
Vgl. Smith/ Kivi/ Wagner (Standards, 2004), S. 12.
Vgl. SEC (Study, 2003), Gliederungspunkt I, Abschnitt C.
Vgl. FASB (Proposal, 2003), S. 7. Ähnlich auch AAA (Commentary, 2003), S. 163: „Given the importance of professional judgment under a principles-based standard, implementation guidance and sufficient disclosure are critical. The standard must provide general examples so that preparers can apply it in good faith as consistently as possible across time and entities“.
Vgl. Bratton (Rules, 2003), S. 1037.
So aber Lüdenbach/ Hoffmann (Principle-based, 2003), S. 398.
Vgl. Booking (Enforcement, 2004), S. 274.
Vgl. Cuccia/ Hackenbrack/ Nelson (Reporting, 1995), S. 236.
Vgl. Cuccia/ Hackenbrack/ Nelson (Reporting, 1995), S. 241.
Angefragt wurden 532 Personen nach zufälliger Auswahl; vgl. Nelson/ Elliott/ Tarpley (Decisions, 2002), S. 183.
Vgl. Nelson/ Elliott/ Tarpley (Decisions, 2002), S. 192, wonach 69 % der sachverhaltsgestaltenden Maßnahmen auf präzise Standards entfallen.
Vgl. Nelson/ Elliott/ Tarpley (Decisions, 2002), S. 192, wonach 65 % der sachverhaltsabbildenden Maßnahmen auf unpräzise Standards entfallen.
Vgl. Nelson/ Elliott/ Tarpley (Decisions, 2002), S. 194.
Befragt wurden 1.278 Unternehmen, die an der australischen Börse notiert waren; 195 Fragebögen wurden beantwortet; vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 80.
Vgl. zu den Ergebnissen Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 83.
Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 89. Bei der 51 % Hürde sprachen sich 35,7 % für eine Konsolidierung aus, bei der 70 % Hürde 38,7 % der Befragten. Da die Urteile hinsichtlich der tatsächlichen Kontrollausübung bei von der konsolidierungsvermeidenden und konsolidierungsbefürwortenden Gruppe jeweils zu deren Gunsten voneinander abeichen, kann daraus auf eine bewusste Einflussnahme auf die Sachverhaltsbeurteilung geschlossen werden. Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 89.
Vgl. Psaros/ Trotman (Accounting, 2004), S. 89.
Vgl. Nelson (Evidence, 2003), S. 99.
Vgl. Libby/ Bloomfield/ Nelson (Research, 2002), S. 776.
Vgl. Ewert/ Wagenhofer (Effects, 2005), S. 2.
Vgl. Moxter (Grundsätze, 2003), S. 16 zum Objektivierungsprinzip.
Vgl. Adler/ Düring/ Schmaltz (Rechnungslegung, 2001), § 277 HGB, Rn. 27.
Vgl. FASB (Invitation, 1978), S. 11.
Vgl. Mellwig/ Hastedt (Gewinnrealisation, 1992), S. 1591.
Vgl. Adler/ Düring/ Schmaltz (Rechnungslegung, 2001), § 252 HGB, Rn. 88 sowie zu einer unterschiedlichen Auffassung BFH I 84/56 U vom 18.12.1956.
AICPA (Revenue, 2002), Rz. 1.81. Hervorhebung erfolgte durch den Verfasser.
Vgl. Böcking/ Müßig (Bilanzrecht, 2002), § 289 HGB, Rn. 117. Im Rahmen des Prognoseberichts ist insbesondere auf die Auswirkungen bezüglich des Absatzes einzugehen. Die Darstellung des Geschäftsverlaufs erfordert ebenfalls Angaben über den erfolgten Absatz. Dies trifft selbstverständlich auch auf kapitalmarktorientierte Unternehmen zu, die künftig nach IFRS im Konzernabschluss Rechnung legen.
Vgl. Chair/ Boatsman/ Herz et al. (Quality, 1998), S. 161–162.
Vgl. FASB (Project, 2004) sowie zu dem vorläufigen Stand des Projekts Zülch/Willms (Revenue, 2004), S. 2001.
Vgl. Chair/ Boatsman/ Herz et al. (Quality, 1998), S. 161–162.
Vgl. Chair/ Boatsman/ Herz et al. (Quality, 1998), S. 162. Eine systemgerechte Entwicklung von Einzelnormen zur Vermeidung von Regelungslücken und Wertungswidersprüchen fordert auch Rüdinger (Regelungsschärfe, 2004), S. 31–40.
Vgl. zur Schwierigkeit der weitergehenden Entwicklung von Einzelfallbeschreibungen über die bisher bestehenden hinaus, Vorwold (Gewinn-Management, 1999), S. 2322.
Vgl. Kapitel IV.2.2.1, S. 153. Charakteristisch für hochwertige Rechnungslegungsnormen ist, dass ihr Regelungsbereich realen Bedingungen standhält. Eine Berücksichtigung vormaligen Normversagens bzw. häufig durchgeführter Einflussnahmen auf die Rechnungslegung führt daher zu qualitativ hochwertigen Rechnungslegungsstandards. Vgl. Wulff/ Koski-Grafer (Standards, 1998), S. 189.
Hierbei wurden die SEC Enforcement Releases zu Grunde gelegt. Vgl. zu den nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Umsatzmanipulationen Giroux (Detecting, 2004), S. 115–117.
Vgl. Lüdenbach/ Hoffinann (Principle-based, 2003), S. 398, die ebenfalls eine deduktive Ableitung der Regeln aus Prinzipien befürworten.
Vgl. Collins/ Pasewark/ Strawser (Characteristics, 2002), S. 140, die verifizierbare und leicht zu prüfende Resultate aus der Anwendung eines Rechnungslegungsstandards fordern.
Vgl. Penman (Quality, 2003), S. 89.
§ 277 Abs. 1 HGB. Ähnlich auch SFAC 6.79 mit der Voraussetzung der „ongoing major or central operations“ oder IAS 18.7 mit „in the course of the ordinary activities of an enterprise“.
Vgl. Beater (Kommentar, 2001), §277 HGB, Rn. 6; Förschle (Bilanzkommentar, 2003), §275 HGB, Rz.48.
Zur wirtschaftlichen Betrachtungsweise vgl. Böcking (Verbindlichkeitsbilanzierung, 1994), S. 31; Böcking (Betrachtungsweise, 1997), S. 87.
Vgl. Böcking (Bilanzrechtstheorie, 1988), S. 82.
Vgl. Meyer (Substance, 1976), S. 80.
Vgl. FASB (Invitation, 1978), S. 10.
Vgl. BFH IV R 49/96 vom 10.9.1998, S. 21.
Vgl. IAS 14.81. Die Angabe der Umsatzerlöse ist im Rahmen der Segmentberichterstattung der am häufigsten ausgewiesene Posten und scheint daher zum einen sehr relevant, zum anderen unkompliziert zu ermitteln sein. Vgl. Prather-Kinsey/ Meek (IAS 14, 2004), S. 221, 222.
Vgl. zum revenue statement Glover/ Ijiri (Revenue, 2002), S. 40.
Zur Notwendigkeit der Beschränkung von Angabepflichten auf solche, die das Verständnis der Adressaten für die tatsächliche Unternehmensleistung erhöhen, vgl. Rogero (Quality, 1998), S. 179.
Vgl. zum financial accounting und business reporting, Böcking (Verhältnis, 1998) und Böcking/Dutzi (Reporting, 2003), S. 219–221.
Vgl. Gebhardt (Kapitalflussrechnungen, 2001), Rn. 85.
Die Umsatzeinzahlungen lassen sich allenfalls nur näherungsweise ermitteln, da eine einzahlungswirksam unterstellte Forderungsminderung auch auf zahlungsunwirksamen Abschreibungen basieren kann. Vgl. Gebhardt (Kapitalflussrechnungen, 1999), S. 1316.
Vgl. Glover/ Ijiri/ Levine et al. (Seperate, 2002), S. 10–13.
Vgl. Lev (Facts, 2003), S. 46 im Zusammenhang mit earnings.
Ähnlich Lev (Facts, 2003), S. 47. Neben den Bilanzierungsmethoden im Anhang sind die Auswirkungen von Schätzungen des Managements auf den Abschluss auch für Analysten relevant. Die vorgestellten Angabepflichten könnten auch hier zu einer Qualitätssteigerung der Schätzungen beitragen. Vgl. Knutson/Napolitano (Commentary, 1998), S. 175.
Vgl. zum Vorschlag der Trennung in fixe und variable revenues Glover/ Ijiri (Revenue, 2002), S. 52–54.
Vgl. zur Entscheidungsrelevanz der Wiederkehrvermutung, Ballwieser/ Hettich (Reporting, 2004), S. 83. Im Verhältnis zum Abschlussprüfer lägen von der Öffentlichkeit erwartete Aufgabenerfüllungen zu Grunde, die eine „unangemessene oder nicht realisierbare Leistungserbringung darstellt“‚ Böcking (Erwartungslücke, 1999), S. 721.
Rights and permissions
Copyright information
© 2006 Deutscher Universitäts-Verlag | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
(2006). Ökonomische Analyse des Rechts. In: Vermeidung des Earnings Management der Umsatzerlöse. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9104-7_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9104-7_4
Publisher Name: DUV
Print ISBN: 978-3-8350-0274-6
Online ISBN: 978-3-8350-9104-7
eBook Packages: Business and Economics (German Language)