Auszug
In den vorangegangenen Kapiteln sind mit der Festlegung des Untersuchungsgegenstandes und der theoretischen Basis die Voraussetzungen für ein problembezogenes Gesamtmodell derivativer und originärer Bindungswirkung spezifischer Investitionen geschaffen worden. Innerhalb des Modells lässt sich die empirische Forschungsfrage nach der Existenz und den Determinanten der originären Bindungswirkung spezifischer Investitionen einordnen.
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Literatur
Vgl. u. a. Anderson (1985); Heide/John (1988); Klein (1989); Heide/John (1990); Ganesan (1994); Weiber/Beinlich (1994); Luthard (2003). Meist verschwimmen die Grenzen prospektiver und retrospektiver Größen in der Operationalisierung spezifischer Investitionen. So werden die Probanden nach investierten Mitteln wie Geld, Zeit und Anstrengung, und nicht nach der Quasirente gefragt, die oft den Herleitungen der Hypothesen implizit zugrunde gelegt wird. Für Untersuchungen, in denen die Wirkung spezifischer Investitionen an sich ermittelt werden soll, ist anzumerken, dass es sich dort um die Investitionssumme zum Investitionszeitpunkt in der Vergangenheit handelt. Der Amortisationsgrad der Investitionen im Zeitablauf wird bei diesem Vorgehen vernachlässigt (vgl. Adler (2003), S. 110).
Vgl. u. a. Laughhunn/ Payne (1984); Thaler/Johnson (1990); Hollenbeck et al. (1994); Sullivan/Kida (1995); Weber/Zuchel (2001); Schade et al. (2002); Slattery/Ganser (2002).
Ausnahmen bilden Untersuchungen, die das Verhältnis vorangegangener Ausgaben relativ zum Projektvolumen betrachten (vgl. Garland (1990); Garland/Newport (1991)) oder die Opportunitätskosten der Entscheidung berücksichtigen (vgl. Becker et al. (1974); Hoskin (1983); Northcraft/Neale (1986); Phillips et al. (1991); Payne et al. (1996)).
Garland/ Newport (1991), S. 57.
Mit der Amortisationsdauer weist bereits Söllner auf die Bedeutung der Einnahmenseite für die Bindung in Geschäftsbeziehungen hin (vgl. Söllner (1993), S. 110). Der direkte Zusammenhang bleibt jedoch unklar, da dort nicht eindeutig zwischen der Bindung durch Investitionen als Input der Geschäftsbeziehung (versunkene Kosten) und der Bindung durch „Nutzenpotentiale“, die aus dieser Investition erwachsen (Quasirente), unterschieden wird (vgl. Söllner (1993), S. 120).
Vgl. Adler (2003), S. 110f.
Von der Amortisation zu unterscheiden ist die Zeitabhängigkeit der Bindungswirkung versunkener Kosten. In realen dynamischen Kontexten lässt sich ein über die Zeit abnehmender Bindungseffekt zeigen. Nachgewiesen wurde dieser jedoch bisher nur für Konsumentscheidungen (Theaterabonnements und Clubmitgliedschaften) bei geringer Höhe versunkener Kosten (vgl. Arkes/ Blumer (1985); Gourville/Soman (1998)).
Vgl. Adler (2003), S. 109.
Vgl. u. a. Laughhunn/ Payne (1984); Arkes/Blumer (1985); Weber/Zuchel (2001). Ergänzend dazu zeigen Garland und Newport, dass versunkene Kosten relativ zu einem Gesamtbudget als zusätzlicher Referenzpunkt bspw. ein Projektbudget beurteilt werden (vgl. Garland/Newport (1991)).
In Anlehnung an Adler, der an dieser Stelle die Quasirente in die Überlegungen einbezieht. Adler weist darauf hin, dass weitere Funktionsverläufe denkbar sind. Er unterscheidet dabei zwei grundsätzliche Fälle: die Akkumulation spezifischer Investitionen im Verlauf der Beziehung, wobei die Committed Cost über die Zeit zunehmen, und den Fall der Degeneration, bei dem der Kosten erhöhende Effekt der zusätzlichen spezifischen Investitionen durch den Nutzenzuwachs überkompensiert wird (vgl. Adler (2003), S. 111).
Vgl. Garland/ Newport (1991), S. 57.
Vgl. Thaler (1980); Thaler (1985).
Vgl. Schade et al. (2002).
Vgl. Kahneman/ Tversky (1979), S. 286f.
Eine Ausnahme bilden Schade et al., wo zumindest eine Tendenz risikofreudigen Verhaltens nach Verlusten festgestellt wurde (vgl. Schade et al. (2002), S. 27).
Vgl. Laughhunn/ Payne (1984), S. 177; Thaler/Johnson (1990), S. 656f; Hollenbeck et al. (1994), S. 597; Slattery/Ganser (2002), S. 103.
Vgl. Thaler/ Johnson (1990), S. 657.
Spätestens seit Mitte der 80er Jahre wird der systematische Einfluss kognitiver Verzerrungen auf Kapitalmärkte kontrovers diskutiert. Die daraus entstandene Forschungsrichtung, Behavioral Finance, stellt das Modell rationaler effizienter Kapitalmärkte als Grundlage wissenschaftlicher Forschung und damit große Teile der klassischen Kapitalmarkttheorie infrage. Heute kann die Diskussion nicht mehr als kontrovers bezeichnet werden. In der Tat kann Behavioral Finance als „[...] simply a moderate, agnostic approach to studying financial markets“ gesehen werden (Thaler (1999), S. 12).
Shefrin/ Statman (1985), S. 778.
Vgl. Weber/ Zuchel (2001), S. 13.
Vgl. O’Dean (1998); Weber/Camerer (1998).
Vgl. Weber/ Zuchel (2001).
Vgl. Zuchel (2001) ebenda, S. 26f.
Vgl. Weber/ Camerer (1998), S. 170f.
Vgl. Schade et al. (2002).
Eine solche Betrachtung setzt voraus, dass die Vertrauensbereitschaft des Kunden als besondere Ausformung der Risikoeinstellung gesehen werden kann (vgl. Schade/ Schott (1993a), S. 496f.).
Zu einem solchen Verständnis des Anspruchsniveaus vgl. u. a. Lewin et al. (1944); Kuhl (1978); March/Shapira(1992).
Vgl. Slattery/ Ganser (2002), S. 99, 102.
Zur inkrementalen Anpassung des Anspruchsniveaus durch negatives Feedback siehe Lant (1992), S. 625ff. und dort angegebene Quellen.
Lant/ Hurley (1999), S. 423.
Vgl. Hurley (1999) ebenda, S. 432.
Vgl. u. a. Brockner et al. (1986), S. 122; Brockner (1992), S. 40.
Vgl. Staw (1997), S. 197.
Vgl. Lant/ Hurley (1999), S. 425.
Thaler/ Johnson (1990), S. 658.
Die Elimination von Teilergebnissen führt zur Reduktion der Entscheidungskomplexität und damit zu einer vereinfachten Informationsverarbeitung (vgl. Kahneman/ Tversky (1979), S. 274f.).
Vgl. Sullivan/ Kida (1995).
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(2006). Hypothesenbildung zur originären Bindungswirkung. In: Kundenbindung durch spezifische Investitionen. DUV. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9069-9_4
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