Auszug
Jugend in modernen Gesellschaften kann sowohl als psycho-physische Entwicklungszeit wie auch als gesellschaftlich eingerichtete Phase des Hineinwachsens und der Integration in die Arbeitsgesellschaft thematisiert werden. Die Frage der Partizipation Jugendlicher wird in diesem Zusammenhang sowohl unter dem Aspekt der Entwicklungsreife als auch unter dem der gesellschaftlichen Ermöglichung von sozialer und politischer Teilhabe gestellt. Beide Aspekte waren im Jugendverständnis der modernen Industriegesellschaften des 20. Jahrhunderts im Konstrukt des Jugendmoratoriums aufgehoben, Jugendliche somit auf den Status sekundärer Partizipation verwiesen. Mit der Entgrenzung der Jugend im Strukturwandel der Arbeitsgesellschaft und der damit verbundenen Erosion des Moratoriummodells zu Anfang des 21. Jahrhunderts, muss nun auch der Partizipationsdiskurs Jugend anders geführt werden. Im Folgenden wird deshalb versucht, die Wandlungstendenzen der Lebenslage Jugend zu strukturieren und die Partizipationsfrage über die kritische Revision des Generationenbegriffs neu zu stellen. Vor diesem Hintergrund erscheint es auch sinnvoll zu fragen, inwieweit die Schule, die ja traditionell an dem Moratoriumsmodell Jugend orientiert ist und in der Jugendliche einen großen Teil ihrer Lebenszeit verbringen, zeitgemäße Kompetenzen der Teilhabe vermitteln kann.
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Böhnisch, L. (2008). Lebenslage Jugend, sozialer Wandel und Partizipation von Jugendlichen. In: Ködelpeter, T., Nitschke, U. (eds) Jugendliche planen und gestalten Lebenswelten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5584-1_3
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