Auszug
Störungen im Leistungsprozess eines produktionsorientierten Unternehmens können in Extremfällen zu massiven Beeinträchtigungen der Unternehmensstabilität führen. Zahlreiche Beispiele belegen die erheblichen Bedrohungen, die etwa durch Betriebsunterbrechungsschäden ausgelöst werden können. So verursachte etwa am 22. Juni 2006 ein Großbrand in einem Stahlwerk der Thyssen-Krupp Nirosta GmbH einen Sach- und Produktionsausfallschaden von ca. 285 Millionen Euro.1 Ein Jahr zuvor, am 1. Juni 2005, verursachte ebenfalls ein Großbrand im Hauptwerk des Halbleiterproduzenten Schweizer Electronic AG im Schwarzwald einen geschätzten Schaden von 140 Millionen Euro2, wobei erst nach etwa 2 Jahren die vollen Produktionskapazitäten wieder hergestellt werden konnten. Derartige Fälle weisen auf die herausragende Bedeutung des Risikomanagements hin, wenn es gilt, aufgrund von im leistungswirtschaftlichen Bereich zu verortenden Schadenfällen Übersprungseffekte auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens zu verhindern. Diese Sichtweise vertritt seit einigen Jahren auch der Gesetzgeber, der deshalb für zahlreiche Unternehmen ein sorgsam betriebenes Risikomanagement gesetzlich zu verankern versucht.
Vgl. GenRe, 2006, S. 8.
Vgl. ebenda, S. 9.
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Kern, EM., Hartung, T. (2008). Geschäftsprozessorientiertes Risikomanagement am Beispiel der industriellen Produktion. In: Himpel, F., Kaluza, B., Wittmann, J. (eds) Spektrum des Produktions- und Innovationsmanagements. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5583-4_4
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