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Auszug

„Industrielle Produktionswirtschaft“ ist der Titel der Kernvorlesung im betriebswirtschaftlichen Wahlfach Produktionswirtschaft von Professor Dr. Klaus Bellmann an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Studierende im Rahmen des wirtschaftswissenschaftlichen Diplom-Hauptstudiums bekamen hier bis zum Sommersemester 2008 in einem sich jeweils über zwei Semester erstreckenden Vorlesungszyklus strategisch-taktische Gestaltungsansätze und operative Optimierungszugänge zur Industriellen Produktionswirtschaft vermittelt. Wenngleich die inhaltlichen Aspekte des strategischen, taktischen und operativen Produktionsmanagements im Mittelpunkt seiner Kernvorlesung standen, war die Vermittlung eines methodenorientierten Zugangs zum Umgang mit Komplexität und Vielschichtigkeit im Rahmen produktionswirtschaftlicher Entscheidungen ein zweiter — zu den fachlichen Inhalten quasi auf einer parallelen Tonspur regelmäßig „mitschwingender“ — Schwerpunkt der Lehre von Klaus Bellmann. Im Wahlfach Produktionswirtschaft war es das Ziel, den Studierenden auf unterschiedlichen Wegen die Inhalte und die Methoden im Umgang mit produktionswirtschaftlichen Fragestellungen näherzubringen.1

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Literatur

  1. So wurden neben den Vorlesungen im „klassischen“, bewährten Format auch Vorträge von Gastreferenten und Vorlesungsreihen von Lehrbeauftragten aus Wissenschaft und Praxis angeboten. Die Seminare des Lehrstuhls bezogen sich auf das „klassische“ literaturbasierte Arbeiten, auf das Formulieren von Szenarien und Prognosen (zum Beispiel zum Technology Assessment), auf das Erstellen von eigenen Fallstudien sowie auf das problemzentrierte Bearbeiten von fremden Fallstudien, auf Projektseminare (zum Teil mit Praxispartnern), auf Kooperationsseminare mit anderen Lehrstühlen (z.B. Marketing und Wirtschaftspädagogik), auf die quantitative und qualitative Konzeptualisierung von (produktionswirtschaftlichen) Ursache-Wirkungs-(Ursache-)Beziehungen (auch im interdisziplinären Kontext) sowie auf die Systemforschung mittels System Dynamics (System Dynamics wurzelt in den Erkenntnissen der Regelungstheorie und fokussiert auf die kontinuierliche Simulation zur Analyse des Zeitverhaltens von nichtlinearen Modellen). Das Lehrangebot war in dieser Sicht bunt durchmischt. Fachbedingt hatte der Bezug auf die Ingenieur-und Naturwissenschaften einen leichten Schwerpunkt, was sich als Reaktion auf die zunehmende Integration von technisch-funktionalen und ökonomischen Handlungsfeldern in realpraxeologischen Problemstellungen erklärt. Siehe vertiefend zu diesem Aspekt inhaltlich Reichwald, R.: Technologieorientierte Betriebswirtschaftslehre, in: Gerum, E.; Schreyögg, G. (Hrsg.): Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung (zfbf), Sonderheft 56/07 — Zukunft der Betriebswirtschaftslehre, Düsseldorf 2007, S. 112–139. Die von den externen Lehrbeauftragten angebotenen Vorlesungsreihen (zum Beispiel zum Qualitätsmanagement, zum Fertigungsmanagement und zum strategischen Management im asiatisch-pazifischen Raum) waren von den Kreditpunkten her gleichgewichtig mit seinen eigenen Vorlesungen (dafür gab es jeweils 3 Kreditpunkte) — und die durch Klausurleistungen bei den Lehrbeauftragten erworbenen Kreditpunkte konnten voll für das Wahlfach angerechnet werden. Dabei wurden regelmäßig mehr Vorlesungen angeboten, als für das Absolvieren des Wahlfachs benötigt wurden (insgesamt 18 durch Klausurleistungen erworbene Kreditpunkte). Seinen Studierenden ließ Klaus Bellmann also eine „echte“ Wahl — die Studierenden konnten innerhalb des Wahlfachs eigene Schwerpunkte setzen. Mit einer Ausnahme: Um die Kernvorlesung zur Industriellen Produktionswirtschaft kamen seine Studierenden nicht herum. Sie war die „verbindende geistige Klammer“ seines Wahlfachs — und 9 Kreditpunkte „schwer“.

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  2. Bereits in dem Sammelwerk, welches seine akademischen Schüler Klaus Bellmann zu seinem 60. Geburtstag im Jahr 2003 gewidmet haben, wurde die Metapher des „Bergpanoramas“ eingeführt. Siehe Junge, K.; Mildenberger, U.; Wittmann, J. (Hrsg.): Perspektiven und Facetten der Produktionswirtschaft. Schwerpunkte der Mainzer Forschung, Wiesbaden 2003. An diese „lehrstuhlinterne Tradition“ wird natürlich auch hier angeknüpft.

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  3. Für eine Einführung siehe zum Beispiel Willke, H.: Systemtheorie I. Eine Einführung in die Grundprobleme der Theorie sozialer Systeme, 7., überarbeitete Auflage, Stuttgart 2006. Für eine tiefergehende Betrachtung siehe zum Beispiel Willke, H.: Systemtheorie II — Interventionstheorie. Grundzüge einer Theorie der Intervention in komplexe Systeme, 4., bearbeitete Auflage, Stuttgart 2005. Siehe gleichsam auch Willke, H.: Systemtheorie III — Steuerungstheorie. Grundzüge einer Theorie der Steuerung komplexer Sozialsysteme, 3. Auflage, Stuttgart 2001.

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  4. Siehe für entsprechende Lehrzugänge zum Beispiel Homburg, C.: Quantitative Betriebswirtschaftslehre. Entscheidungsunterstützung durch Modelle. Mit Beispielen, Übungsaufgaben und Lösungen, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 1998. Siehe ergänzend auch Himpel, F.; Winter, F.: Arbeitsbuch Operations Management, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2008.

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  5. In den Vorlesungszyklen wurde mit einem eigenen Lehrbuch gearbeitet. Siehe Bellmann, K.; Himpel, F.: Fallstudien zum Produktionsmanagement, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Wiesbaden 2008.

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  6. Gleichwohl ist diesem Ansatz nicht eine konstruktivistische Grundhaltung zueigen. Vielmehr liegt ein grundständig kritisch-rationales Lehr-und Forschungsverständnis zugrunde, welches nur in Einzelheiten gezwungenermaßen konstruktivistisch angereichert ist. Ein Beispiel für die geistige Flexibilität von Klaus Bellmann, nicht nur aus Sicht des kritisch-rationalen Paradigmas heraus zu argumentieren, sondern in Abhängigkeit von der konkret anliegenden (Forschungs-)Frage durchaus auch konstruktivistisch, findet sich bei Bellmann, K.: Heterarchische Produktionsnetzwerke. Ein konstruktivistischer Ansatz, in: Bellmann, K. (Hrsg.): Kooperations-und Netzwerkmanagement. Festgabe für Gert v. Kortzfleisch zum 80. Geburtstag, Berlin 2001, S. 31–54.

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  7. Siehe zur Metapher vom Schachspieler insbesondere Dörner, D.: Die Logik des Misslingens. Strategisches Denken in komplexen Situationen, Reinbek bei Hamburg 2003.

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  8. Am Beispiel des Dualismus von Varietät und Redundanz lässt sich dies zeigen. Methodisch geht es hierbei um die Gestaltung der Eigenkomplexität eines Systems zur verbesserten Handhabung des Komplexitätsgefälles zwischen Umwelt-und Eigenkomplexität (klassische Rezeption). Siehe Himpel, F.: Industrielle Beschaffungsnetzwerke. Theoretische Fundierung, Entwicklungsprinzipien und Gestaltungsaspekte, Wiesbaden 1999, S. 60ff. sowie die dort angegebenen Quellen. Inhaltlich geht es hier zum Beispiel um die Gestaltung eines Lieferantenportfolios (Gestaltungsfrage: Wieviele und welche Lieferanten werden für ein Produktionsprogramm eingebunden?) bzw. um die Gestaltung eines Produktionsprogramms (Gestaltungsfrage: Wieviele und welche Produkte werden produziert und angeboten?).

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  9. Bescheidenheit ist eine der auszeichnenden Eigenschaften des akademischen Lehrers Klaus Bellmann. So sei an dieser Stelle kurz erwähnt, dass er eigene, weithin geachtete Forschungsleistungen seinen Studierenden gegenüber in seinen Lehrveranstaltungen nicht „übergewichtig“ herausgestellt hat (so zum Beispiel zum Pay-as-built-Konzept in der Automobilindustrie oder den von ihm und seiner Forschungsgruppe begründeten Mainzer Netzwerkansatz — um nur zwei Forschungsimpulse herauszugreifen). Vielmehr hat er seine eigenen Forschungszugänge mit anderen Forschungszugängen in den Reigen der in seinen Augen für seine Studierenden insgesamt wichtigen Ansätze eingeordnet. Dort hatten alle in der (Kern-)Vorlesung präsentierten Lehrelemente und Forschungszugänge ihren Stellenwert. Die zentralen Elemente des Pay-as-built-Konzepts hat Klaus Bellmann im Jahr 2002 veröffentlicht; siehe Bellmann, K.: Pay-as-built. Innovative Organisationsmodelle in der Automobilproduktion, in: Albach, H.; Kaluza, B.; Kersten, W. (Hrsg.): Wertschöpfungsmanagement als Kernkompetenz. Festschrift für Horst Wildemann, Wiesbaden 2002, S. 219–237.

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© 2008 Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Himpel, F. (2008). Industrielle Produktionswirtschaft. In: Himpel, F., Kaluza, B., Wittmann, J. (eds) Spektrum des Produktions- und Innovationsmanagements. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5583-4_32

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