Auszug
Der zunächst deutliche Rückgang bzw. das Stagnieren des operativen Ergebnisses bei der Markengruppe VW in den Jahren 2001 bis 20051 begründet die zunehmenden Bemühungen des Topmanagements, Handlungsfelder für künftige Rationalisierungs- bzw. Kostensenkungsmaßnahmen zu identifizieren. Neben der bestehenden Zielsetzung, die Produktionskosten bis zum Jahre 2008 konzernweit um mehr als 10 Mrd. Euro zu senken2, geht die Geschäftsleitung derzeit davon aus, dass hinsichtlich der im Bereich der Transportlogistik anfallenden Kosten insgesamt ein Einsparungspotential von bis zu 30% existieren dürfte. Entgegen dem anhaltenden Trend zur Verringerung der Fertigungstiefe nimmt der Volkswagen-Konzern (VW-Konzern) hinsichtlich eines im Vergleich zum Branchendurchschnitt deutlich höheren Eigenfertigungsanteils bislang eine Sonderstellung ein. So werden beispielsweise Komponenten wie Sitze, Motoren, Getriebe, oder Abgasanlagen, die von anderen internationalen Wettbewerbern im Regelfall von Zulieferunternehmen bezogen werden, bislang noch im Konzern produziert3. Infolgedessen und auf Grund der konzernweiten Plattform- bzw. Gleichteilestrategie besteht eine enge Lieferverflechtung der Werke im Rahmen eines europaweiten „Produktionsverbundes“ und korrespondierend hierzu ein hohes Transportaufkommen zwischen den verschiedenen (Werks-)Standorten, das zum überwiegenden Teil schienengebunden abgewickelt wird. Zu Beginn des Jahres 2007 wurde auf Vorstandsebene ein Projekt mit der strategischen Zielsetzung einer „langfristige Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen wirtschaftlichen und qualitativ hochwertigen Materialverkehrs“ initiiert. Im Rahmen dieses Projektes wurden verschiedene Fachteams eingesetzt, um zunächst eine umfassende Analyse der Ist-Situation vorzunehmen bzw. Problem- und Handlungsfelder zu identifizieren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Das operative Ergebnis der Markengruppe VW lag im Jahre 2001 bei etwa 3004 Mio. € und verringerte sich in den Folgejahren kontinuierlich bis auf-44 Mio. € in 2004, das operative Ergebnis in 2005 betrug 516 Mio. €. Vgl. hierzu die Geschäftsberichte des VW-Konzerns der Jahre 2006 (S. 42), 2004 (S. 87) sowie 2002 (S. 68).
Vgl. Reinking, G./ Milne, R./ Mackintosh, J.: VW stellt Teilefertigung zur Disposition. in: FTD, Artikel vom 14. 09. 2005.
Vgl. o.V.: VW-Komponenten wieder „im grünen Berich“, in: FTD, Artikel vom 14. 07. 2007.
Die Zielsetzung einer Transportverlagerung kann dem Nachhaltigkeitsbericht 2007/2008 der Volkswagen AG, S. 48, entnommen werden.
Author information
Authors and Affiliations
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Kramer, W., Winter, F. (2008). Logistik für automobile Wertschöpfung Komplexität und Dynamik im Zwischenwerksverkehr. In: Himpel, F., Kaluza, B., Wittmann, J. (eds) Spektrum des Produktions- und Innovationsmanagements. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5583-4_28
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5583-4_28
Publisher Name: Gabler
Print ISBN: 978-3-8350-0894-6
Online ISBN: 978-3-8350-5583-4
eBook Packages: Business and Economics (German Language)