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Wertschöpfungsmanagement im demographischen Kontext

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Spektrum des Produktions- und Innovationsmanagements

Auszug

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand aus betriebswirtschaftlicher Sicht zunächst insbesondere die Transformation von Verkäufermärkten in Käufermärkte im Fokus des Managements.1 Marketingseitig haben sich im Zuge dieser Entwicklung bis heute vielfältige, theoretisch-konzeptionelle und größtenteils empirisch fundierte Zugänge etabliert, die das Konstrukt des Käuferverhaltens ausgesprochen facettenreich unterfüttern.2 Produktionsseitig hat sich, in im Zeitablauf immer geeigneterer Entsprechung der käufermarktseitigen Anforderungen, mittlerweile gleichfalls eine Vielzahl an Produktionskonzepten und -verfahren etabliert, um die einerseits ausdifferenzierten Kundenbedarfe mit der andererseits hervorbringungsseitig erforderlichen Produktionsökonomik, -effektivität und -effizienz in Einklang bringen zu können.3 Die Produktion von Gütern und Dienstleistungen, in erster Annäherung verstanden als für Konsumenten und Produzenten „Werte schöpfende“ Aktivität durch in sozio-techno-ökonomischen Planungs-, Steuerungs- und Gestaltungssystemen effektuierte Transformationsprozesse, ist in dieser Sinnentsprechung kein Selbstzweck.4 Die Produktion von Konsumgütern schöpft bzw. schafft Werte für Nachfrager mit Blick auf den Grad der Abdeckung ihrer jeweils individuellen Nutzenstruktur und -konjektur.5 Sie schöpft bzw. schafft ökonomische Werte für (Konsum-) Güterhersteller, wenn mit Hilfe der Transformation von Input- in Outputfaktoren die zielsystembezogene Existenz des produktionsbasierten sozio-techno-ökonomischen Planungs-, Steuerungs- und Gestaltungssystems abgestützt bzw. gewährleistet werden kann.6 Aus Sicht des betrieblichen Wertschöpfungsmanagements bedingen dabei die konsumentenseitige und die produzentenseitige Fokussierungsrichtung einander. Denn ohne ausreichende Marktnachfrage erscheint eine längerfristige — über Absatzmarktrückflüsse finanzierte — Amortisation produktionswirtschaftlicher Transformationssysteme als schwierig.7

Wir bedanken uns bei Dr. Frank Himpel für zahlreiche inhaltliche Impulse bei der Konzeptualisierung und für zahlreiche konstruktive Anregungen im Rahmen der Ausarbeitung dieses Beitrags.

Marketing und Produktion standen bereits hier in einem grundsätzlich bedeutsamen Zusammenhang. Siehe originär Gutenberg (1951) sowie Gutenberg (1955). Der Band zur Produktion erschien nachfolgend in 24 Auflagen, der Band zum Absatz nachfolgend in 17 Auflagen.

Zu den grundlegenden Konzepten des Käuferverhaltens siehe Kroeber-Riel/Weinberg (1996).

Siehe mit Blick auf die Gestaltung der Produktionsprogramme zum Beispiel das Konzept der Mass Customization bei Piller (2006). Siehe zur Verzahnung von Faktor- und Prozessgestaltung das innovative Konzept Pay-as-built bei Bellmann (2002). Die innovationsbasierten Prinzipien des „technology push“ und „demand pull“ schlagen hier an.

Dieses „Werte schöpfen“ wird aus produktionswirtschaftlicher Sicht durch (Faktor-)Transformationsprozesse realisiert.

Siehe zum Konzept der nachfrageorientierten Produktgestaltung Herrmann (1996). Hier orientiert sich Wertschaffung an der Erfüllung von kundenindividuellen Werthaltungen (hervorgerufen durch Nutzenstiftung anhand von Funktionserfüllung). Zum Wertbegriff in diesem Sinne siehe Kroeber-Riel/Weinberg (1996), S. 541.

Eine der gegenwärtig prominentesten ökonomischen Wertgrößen ist der Shareholder Value. Die Transformationsprozesse in den Leistungserstellungssystemen werden letztlich daraufhin kalibriert, dass die durch sie erzielbare Wertschöpfung auf Absatzmärkten eine mit Kaufkraft versehene Nachfrage findet, wodurch ein Austauschverhältnis zwischen Anbieter und Nachfrager effektuiert wird, der zu einem „Return on Transformation“ führt. Dieser „Return on Transformation“ entspricht gedanklich dem „Return on Investment“, den Kapitalgeber bei alternativer Kapitalallokation auf andere als die gewählten Transformationssystem-Investments erzielen könnten. Besonders bedeutsam wird dieser Aspekt, da viele leistungswirtschaftlich ausgerichteten ökonomischen (Transformations-)Systeme über global alloziertes Kapital aufgefüttert sind. Dieses Kapital sucht sich nunmehr auf globalem Maßstab seine „produktivste“ (also mit dem relativ höchsten „Return on Transformation“ versehene) Kapitalverwendung bzw. Produktion.

Alternative Verwendungen für investiv alloziertes Kapital bauen einen hohen Substitutionsdruck unter mehreren zur Wahl stehenden (Produktiv-)Systemen im Hinblick auf ihre ökonomische, wertmäßige Performanz auf.

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Berzlanovich, A., Lampert, R. (2008). Wertschöpfungsmanagement im demographischen Kontext. In: Himpel, F., Kaluza, B., Wittmann, J. (eds) Spektrum des Produktions- und Innovationsmanagements. Gabler. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5583-4_14

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