Auszug
Ein zweiter subtilerer positivistischer Zugangsweg zu Kriminalität verzichtet auf die angreifbare Annahme der objektiven Abbildung des Realphänomens Kriminalität in der kriminologischen Beobachtung. Wie bei der empiristischen Sichtweise wird behauptet, dass eine objektive, streng wertneutrale Beobachtung von Entitäten der sozialen Empirie möglich sei. Freilich ergibt sich die Objektivitätsannahme nicht mehr daraus, dass die Wahrnehmungen und Beschreibungen der Forschung soziale Wirklichkeit unverstellt abbildeten, sondern aus der Wahl einer dem Kritischen Rationalismus KARL R. POPPERS entsprechenden Methode, welche Fehlannahmen schrittweise und prinzipiell nachprüfbar eliminieren will. Objektivität wird aus dieser Sicht nicht länger bei der wissenschaftlichen Beobachtung vorgefunden, sondern vermittels eines Forschungsdesigns, welches die systematische Überprüfung plausibler Hypothesen in einem Erfahrungstest zulässt, hergestellt.
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Literatur
Vgl. Popper 1971
Cicourel 1974, 317
Hume 1984, 71 ff., 92 ff.
Dazu eingehend Durkheim 1981, 489 f.
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(2008). Der kritisch-rationale Zugang: Systematische Überprüfung. In: Die wissenschaftliche Zugänglichkeit von Kriminalität. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5547-6_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-8350-5547-6_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8350-7018-9
Online ISBN: 978-3-8350-5547-6
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